Fendt: freie Tage durchgesetzt

Indem der Betriebsrat von Getriebe- und Traktorenmonteur Fendt zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten durchgesetzt hat, konnte er die Belastungen im Betrieb erfolgreich senken.

1. Juli 20191. 7. 2019
Jan Chaberny


Die Belastungen der Kolleginnen und Kollegen in der Getriebe- und Traktorenmontage waren viel zu hoch, darüber musste man nicht lang diskutieren. „Die Beschäftigten haben eine hohe arbeitstägliche Belastung in taktgebundener Bandmontage“, sagt Michael Schnitzer, Betriebsratsvorsitzender des Traktorenbauers Fendt in Marktoberdorf. Die Frage war nun, wie die Belastungen für die Beschäftigten reduziert werden konnten. „Wir wollten den Kolleginnen und Kollegen mehr freie Tage ermöglichen“, sagt Schnitzer. „Das ist uns gelungen.“

Der Betriebsrat hat dazu den Metall-Tarifabschluss vom Februar 2018 als Grundlage genommen: Beschäftigte, die Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder langjährig in Schicht arbeiten, können einen Teil des neuen tariflichen Zusatzgelds auch in Zeit wählen und so zusätzliche acht Tage im Jahr frei nehmen. „Das ist eine super Sache“, sagt Michael Schnitzer. „An diesem Tarifvertrag haben wir uns orientiert.“


Freie Zeit

Nach langen, intensiven Verhandlungen mit dem Arbeitgeber gelang Schnitzer und seinem Team der Durchbruch: „Wir konnten den Kreis der berechtigten Beschäftigten um rund 850 Kolleginnen und Kollegen erweitern“, sagt Michael Schnitzer. „Diese Beschäftigten bekommen jetzt die Möglichkeit, das tarifliche Zusatzgeld in sechs freie Tage umzuwandeln.“ Ein Angebot, das sehr gut ankommt, das viele nutzen: Zusätzlich haben 526 Kolleginnen und Kollegen die Wandlung des tariflichen Zusatzgeldes gewählt. „Und was dabei ganz wichtig ist: Wir kompensieren ausschließlich über zusätzliches Personal“, sagt Michael Schnitzer. „Es werden jetzt 20 Kolleginnen und Kollegen befristet für 2019 eingestellt, um die gewandelten freien Tage aufzufangen.“

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