Gemeinsam neue Wege gehen

Wie bleibt die IG Metall auch in Zukunft stark? Das ist die Leitfrage des Projekts „IG Metall vom Betrieb aus denken“. Als Gewerkschaft wollen wir herausfinden, wie wir uns verändern müssen. Zahlen, Daten und Fakten zum Projekt, das wir gemeinsam kraftvoll vorantreiben.

1. Februar 20211. 2. 2021
Jan Chaberny


Einstimmig beschlossen die 483 Delegierten, die beim 24. Ordentlichen Gewerkschaftstag in Nürnberg im Oktober 2019 zusammenkamen, das Projekt „IG Metall vom Betrieb aus denken“. Die Kampagne ist eine Aktion der gesamten IG Metall. Der Leitgedanke ist: Die IG Metall als Organisation soll dort noch stärker stattfinden, wo wir tagtäglich arbeiten, im Betrieb. Dort wollen wir die IG Metall sichtbarer und erlebbarer machen – damit wir dauerhaft stark bleiben.

4 Jahre nimmt sich die IG Metall Zeit für das Projekt. Die Fragen, die wir uns über unsere Arbeit stellen, sollen in einem breiten Beteiligungs­prozess diskutiert, Vorschläge sollen gemeinsam erarbeitet, erprobt und bewertet werden. Die wichtigsten Akteure sind dabei zunächst 1000 Kolleginnen und Kollegen, die sich als „Veränderungs­promotorinnen“ engagieren wollen. Diese Promotorinnen und Promotoren erarbeiten Vorschläge für eine weiterhin erfolg­reiche IG Metall. Unsere Bildungszentren unterstützen die ­Beteiligten. Dazu dient die Seminarreihe „Wir gestalten die Zukunft der IG Metall mit“, kurz: „die Zukunftsreihe“. Dort werden die Kolleginnen und Kollegen konkrete betriebliche Projekte planen und vorantreiben – und anschließend Impulse für die Weiterentwicklung der IG Metall geben.

51 Trainerinnen und Trainer unterstützen die Veränderungspromotoren bei der Umsetzung ihrer betrieblichen Projekte. Die Zukunftsreihen finden in kombinierten Workshop- und Arbeitsphasen statt und sollen jeweils in rund 20 Wochen Ergebnisse bringen. Das Besondere an den Zukunftsreihen sind neue methodische Ansätze des agilen Projektmanagements. Es geht also nicht nur um die Planung und das Fachwissen, um ein Thema voranzubringen, sondern auch um Fragen wie: „Woran erkenne ich, dass etwas in die falsche Richtung läuft? Wie kann man reagieren?“ Die Trainerinnen und Trainer ermutigen die Kolleginnen und Kollegen, Neues auszuprobieren und sich in kleinen Schritten einem Ziel zu nähern. Für diese Schritte können die Teilnehmer die Praxisphasen nutzen und im Modul Gelerntes direkt anwenden.

366 Kolleginnen und Kollegen haben sich als Veränderungspromotoren schon auf den Weg gemacht. Insgesamt werden es 1000 Kolleginnen und Kollegen sein, die sich engagieren. Ende 2021 werden die meisten fertig sein und zusammen 300 bis 400 betriebliche Veränderungsprojekte bearbeitet haben. Die Auswertung der Projekte geht in zwei Richtungen. Was war hilfreich für den Erfolg? Aber auch: Was hätte besser laufen können? Und: Was muss getan werden, damit es zukünftig besser läuft? Erkenntnisse und Vorschläge, die auf die gesamte IG Metall übertragbar sind, sollen weiterhin erprobt und diskutiert werden und damit kontinuierlich in die Arbeit der IG Metall einfließen. 

42 859 Beschäftigte hat der bislang größte mitmachende Betrieb. Den Kolleginnen und Kollegen geht es in ihrem betrieblichen Projekt darum, möglichst viele Angestellte als Mitglieder zu gewinnen.

173 Beschäftigte hat der bislang kleinste mitmachende Betrieb. Die Veränderungspromotoren möchten hier die Mitgliederbetreuung und -aktivierung weiterentwickeln.

26 betriebliche Veränderungsprojekte beschäftigen sich mit dem Thema, wie die Vertrauensleutearbeit gestärkt werden kann. Das ist wichtig, da Vertrauensleute das Bindeglied zwischen Betrieb und Gewerkschaft sind. In den Veränderungsprojekten können Formen der Zusammenarbeit erprobt werden. Weitere Projekte der Kolleginnen und Kollegen befassen sich zum Beispiel mit Entgelt, Industriepolitik oder mobilem Arbeiten. Auch tarifliche Ziele und die nächsten Betriebsratswahlen spielen eine Rolle. In sehr vielen Projekten geht es, mittelbar oder unmittelbar, darum, wie neue Mitglieder gewonnen werden können: eine elementare Aufgabe für die gesamte IG Metall.

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