Neue Anforderungen im Autohaus

Durch die Transformation wird sich für Autohäuser vieles ändern – von der Reparatur bis zum Verkauf. Der Betriebsrat des Autohauses Rosier will sich bei der Gestaltung der Zukunft einbringen.

1. Dezember 20181. 12. 2018


Michael Steffens ist sich sicher: „Vieles wird in Zukunft anders sein für die Beschäftigten in den Autohäusern.“ Kfz-Mechatroniker etwa, sagt der Betriebsratsvorsitzende des Autohauses Rosier in Braunschweig, seien schon heute Experten für Computer auf vier Rädern, die mit Internetanschluss, GPS, Kameras und Sensoren ausgestattet sind. Immer öfter seien darüber hinaus die Fachleute für System- und Hochvolttechnik unter ihnen gefragt, die für die Reparatur von Elektroautos gebraucht werden. „Alle in der Werkstatt müssen sich immer weiterbilden, um auf dem Stand der Technik zu bleiben.“

Auch die anderen Berufe im Autohaus werden durch die Digitalisierung und Elektrifizierung der Autos revolutioniert. Was in einem Auto drinsteckt, wird immer komplexer und individuell gestaltbarer. Es gibt immer mehr zu erklären. Diesen Job übernimmt nicht mehr der Verkäufer, sondern der Produktexperte, der im Gespräch mit den Kunden oder Kundinnen herausfindet, was ihr Wunschauto bieten soll. Der Verkäufer konzentriert sich auf die letzten Schritte, wie Verträge, Finanzierungsmöglichkeiten und Liefertermine ― alle nötigen Daten scannt er ein und leitet sie dann elektronisch weiter.

Aber womit verdient der Verkäufer in Zukunft sein Geld? Auch solche Fragen treiben Michael Steffens um. Bisher lebt der Verkäufer vor allem von den Provisionen, die er für verkaufte Autos erhält. In Zukunft wird es immer öfter geschehen, dass Kunden kommen, sich beraten und Autos vorführen lassen ― und den neuen Wagen dann online bestellen. Oder dass die Hersteller Fahrzeuge direkt vertreiben. „Wir müssten dann regeln, dass die Verkäufer ihr Geld für Beratungsleistungen erhalten“, sagt Steffens. Der Betriebsrat will von der Geschäftsführung einfordern, dass sie darüber informiert, wie sie den Wandel gestalten will. Einmal um die Belegschaft immer auf dem Laufenden zu halten, um so Ängsten vorzubeugen. „Aber auch um uns mit Vorschlägen einzubringen.“ Etwa bei der Suche nach neuen Geschäftsfeldern: „Wir sollten neue finden, vielleicht auch erfinden“.

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