Vier neue Betriebsräte

Bericht aus Geschäftsstelle BerlinMit Hilfe der IG Metall haben Beschäftigte in vier Berliner Unternehmen einen Betriebsrat gewählt und bestimmen nun mit.

1. April 20201. 4. 2020


Bei Babbel, Newtec Communications, Talgo und Native Instruments haben Beschäftigte einen Betriebsrat gegründet – rund 800 Kolleginnen und Kollegen reden nun über Arbeitsbedingungen und Entgelte mit.

Als erstes machten sich schon Ende 2019 die Beschäftigten von Newtec Communications auf den Weg. Die etwa 30 Kolleginnen und Kollegen des Betriebs im Berliner Norden sind Spezialisten für Satelliten-Kommunikation. Seit Dezember haben sie nun auch einen Betriebsrat, der gleich als erstes mit der Geschäftsführung über faire und angemessene Vergütungen erfolgreich ins Gespräch gegangen ist.

Im Januar folgte dann die Belegschaft von Talgo. Der spanische Bahnhersteller unterhält in Friedrichshain ein Werk für Reparatur und Service von Bahnfahrzeugen mit etwa 150 Beschäftigten. Die haben nun einen siebenköpfigen Betriebsrat, um mit der Geschäftsführung über betriebliche Mitbestimmungsthemen zu reden und sich für bessere Entgelte und Arbeitsbedingungen zu engagieren.

Dritter Betrieb ist Native Instruments, ein weltweit führender Hersteller von computerbasierter Hard- und Software für Musikproduzenten und DJs. Der neunköpfige Betriebsrat vertritt seit Januar 2020 die Interessen der rund 340 Beschäftigten in Kreuzberg. „Eines unserer ersten Themen sind innerbetriebliche Stellenausschreibungen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Personalentwicklung unserer Kolleginnen und Kollegen zu fördern“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Susann Laukert. „Wir wollen unsere Mitbestimmungsrechte in personellen Angelegenheiten nutzen, um die Attraktivität von Native Instrument als Arbeitgeber zu erhöhen.“

Am 10. März hat sich schließlich bei Babbel, Anbieter einer erfolgreichen Sprachlern-App, ein Betriebsrat konstituiert. Vorausgegangen war eine Entlassungswelle. Deshalb wandten sich einige Beschäftigte an die IG Metall, weil sie die fachliche Expertise und Unterstützung gut gebrauchen konnten.

Und so trafen junge Start-up-Beschäftigte auf junge IG Metall-Sekretäre. Der intensive Beratungsprozess und der Austausch waren für beide Seiten sehr spannend. Da geht was, war ihr gemeinsamer Tenor. Auch weil Beschäftigte in Start-ups die Vorteile der Mitbestimmung erkennen.

„Da findet in den letzten Jahren ein Umdenken statt. Vor allen Dingen, weil immer mehr Kolleginnen und Kollegen eine Familie gegründet haben. Klar ist es schön, dass ich nächste Woche einen neuen Job haben kann, aber Jobs zu finden, die mit der Familie vereinbar sind, ist gar nicht so einfach“, sagt Betriebsrat Daniel Schweighöfer.

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Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de und Michael Netzhammer
Babbel hat eine Sprachlern-App auf den Markt gebracht – und neuerdings, genau wie drei weitere Betriebe in Berlin, einen Betriebsrat.
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