Peinliche Posse bei Webasto

Bericht aus Bezirk BayernÜber 50 Beschäftigte gegen Leiharbeiter ausgetauscht.


1. April 20191. 4. 2019


Zum Jahreswechsel hat Webasto im niederbayerischen Hengersberg Daniel L. mit 53 anderen Beschäftigten vor die Tür gesetzt. Betriebsbedingt, so das Unternehmen. Kurz darauf erhält der nun erwerbslose 46-Jährige ein Angebot von der Arbeitsagentur: seinen alten Arbeitsplatz – aber als Leiharbeiter und für ein Drittel weniger Geld.

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Klemmte sich in der Leiharbeits-Drehtür die Finger ein: Webasto in Hengersberg (Foto: Webasto)

Dumm nur: Das Gesetz verbietet solche Drehtüraktionen, wonach Stammbeschäftigte sich als Leiharbeiter selbst ersetzen sollen. Und ein Sozialplan sieht sogar vor, betriebsbedingt gekündigte Beschäftigte bei einer veränderten Auftragslage wieder einzustellen. Angesichts des öffentlichen Drucks durch die IG Metall ruderte Webasto zurück: Daniel L. arbeitet dort seit 1. März wieder als Montierer am Band. Zu alten Konditionen, allerdings befristet. Ein Stück Sicherheit für die rund 1000 Beschäftigten von Kathrein in Rosenheim: Nach dem Verkauf der Mobilfunkantennensparte hat der neue Eigentümer Ericsson der IG Metall gegenüber die Tarifbindung zugesichert. „Ein starkes Signal an andere Unternehmen“, sagt IG Metall-Bezirksleiter Johann Horn.

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