Arbeitszeiten und Zukunft der betrieblichen Altersversorung

Bericht aus Bezirk MitteEin Jahr nach der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie war es an der Zeit, Bilanz über die Inanspruchnahme der neuen Arbeitszeitmodelle zu ziehen.


1. April 20191. 4. 2019


Das taten die Tarifkommissionen der Metall- und Elektroindustrie in einer gemeinsamen Sitzung im Februar.

Das Ergebnis: Im Bezirk Mitte nehmen knapp 20.000 Metallerinnen und Metaller die neuen Möglichkeiten aus den Tarifverträgen für eine zeitweise Entlastung in Anspruch. Am höchsten ist die Inanspruchnahme dort, wo regelmäßige Schichtarbeit den Alltag ebenso regelmäßig belastet. Aber auch für die Pflege von Familienangehörigen oder für die Betreuung von Kindern wird die Möglichkeit zur Absenkung der Arbeitszeit genutzt. Flexibilität ist nun nicht länger ein Privileg der Arbeitgeber.

Der Tarifabschluss und dessen schnelle und erfolgreiche Umsetzung verdeutlichen eindrücklich, dass sich gewerkschaftliches Engagement lohnt. In Tarifrunden, aber auch darüber hinaus. Ein zweites wichtiges Thema war die Frage der künftigen Alterssicherung. Die IG Metall will den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung – so viel ist klar. Denn nach den Kürzungsorgien der Vergangenheit reicht das gegenwärtige gesetzliche Rentenniveau viel zu oft nur für ein Alter in Armut.

Das Betriebsrentenstärkungsgesetz aus dem Jahr 2017 hat das Ziel, die betriebliche Altersvorsorge deutlich auszuweiten, die es derzeit in den Betrieben nicht flächendeckend gibt. Es gibt insbesondere den Tarifparteien die Möglichkeit zur Ausgestaltung. Wie ein solcher Weg erfolgreich gestaltet werden kann, darüber bleibt zu diskutieren. Daher werden sich die Tarifkommissionen mit diesem Thema noch öfter beschäftigen. Und es ist notwendig, dies auch vor Ort zu diskutieren, denn es geht um nicht weniger als um den besten Weg hin zu einer guten Rente statt Altersarmut.

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