„Arbeitgeberlobbyisten rechnen irreführend“

Warum die Arbeitgeber endlich wieder einen fairen Anteil an den Gesundheitskosten übernehmen müssen, erklärt der Sozialexperte der IG Metall.

1. Dezember 20171. 12. 2017


Gesetzlich Krankenversicherte müssen einseitig Zusatzbeiträge zahlen. Die Arbeitgeber nicht. Warum behaupten sie trotzdem, dass sie mehr zahlen?

Hans-Jürgen Urban: Arbeitgeberlobbyisten rechnen irreführend: Sie beziehen einfach die Lohnfortzahlung bei Krankheit oder ihre Kosten für die Unfallversicherung mit ein. Mit solidarischer Finanzierung des Sozialstaats – also der Parität – hat das aber nichts zu tun. Bei Krankheit geht es um die Pflicht zur Entgeltfortzahlung und bei der Unfallversicherung um die Haftung bei Arbeitsunfällen.


Parität – ein Thema für die nächste Regierung?

Ja, das muss auf die Tagesordnung. Die einseitige Belastung der Versicherten ist ungerecht und gehört abgeschafft! Dieser Einsicht sollte sich auch die künftige Regierung nicht verweigern.


2018 wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Krankenkassen sinken, von 1,1 auf 1,0 Prozent.

Die Minisenkung bringt den Versicherten keine wirkliche Atempause. Es bleibt eine Belastung von bis zu 531 Euro im Jahr – je nach Einkommen. Die gute Finanzlage der Krankenkassen darf nicht als Entwarnung gewertet werden: Die Gesellschaft altert, Hightech-Medizin wird kostspieliger. Das lässt die Zusatzbeiträge steigen. 

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