Startschuss zur Gründung der Plattform Industrie 4.0
Die Belange der Arbeitnehmer rechtzeitig einbeziehen

Die Vernetzung und Digitalisierung der Produktion – die sogenannte Industrie 4.0 – stellt Wirtschaft und Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

18. März 201518. 3. 2015


Damit die Interessen der Beschäftigten bei der Gestaltung der vierten industriellen Revolution einbezogen werden, beteiligt sich die IG Metall an der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Plattform Industrie 4.0.

„Die vierte industrielle Revolution erfasst alle Lebensbereiche, vom privaten Haushalt bis ins Büro und in die Fabrik, von der Freizeitgestaltung bis zur Gesundheitsversorgung. Das können wir nicht der Wissenschaft und den Unternehmen überlassen, erklärt Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Hofmann sitzt neben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sowie weiteren Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft im Leitungsgremium der Plattform Industrie 4.0.

 

Schulterschluss aller Beteiligten

Die Plattform, die auf der Cebit 2015 in Hannover ins Leben gerufen wurde, soll die Arbeit der Verbändeplattform Industrie 4.0 des VDMA, ZVEI und BITKOM fortsetzen, das Thema Industrie 4.0 auf eine breitere politische und gesellschaftliche Basis stellen und es sowohl thematisch als auch strukturell neu ausrichten. Neue Aspekte wie Sicherheit vernetzter Systeme, rechtliche Rahmenbedingungen, aber auch Fragen der Arbeitsgestaltung sowie der Aus- und Weiterbildung erforderten einen Schulterschluss von Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, so die Initiatoren. Jörg Hofmann ist sich sicher: „Industrie 4.0 kann nur funktionieren, wenn die Belange der Arbeitnehmer rechtzeitig einbezogen werden.“ Die politische Steuerung der Plattform übernimmt ein Strategiekreis, in dem für die IG Metall Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, und Constanze Kurz, Leiterin des Vorstands-Ressorts Zukunft der Arbeit sitzen. Zusammen mit weiteren Vertretern aus Bundesressorts, Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft und den Bundesländern sollen sie auch als Multiplikatoren für die Arbeit der Plattform auftreten.


Die Themen

Die Plattform Industrie 4.0 hat ihre inhaltlichen Schwerpunkte zunächst in fünf Arbeitsgruppen: Referenzarchitektur, Standardisierung und Normung; Forschung und Innovation; Sicherheit vernetzter Systeme; Rechtliche Rahmenbedingungen; Arbeit, Aus-/Weiterbildung. Ein Lenkungskreis, bestehend aus Unternehmern, den Leitungen der Arbeitsgruppen und unter Beteiligung des Bundeswirtschaftsministeriums und Bundesforschungsministeriums, wird als Entscheidungsgremium für die Strategieentwicklung, technische Koordinierung und Umsetzung verantwortlich sein.


Wie geht es weiter?

Bei der Auftaktveranstaltung der Plattform Industrie 4.0 am 14. April 2015 auf der Hannover Messe werden die ersten Ergebnisse der bisherigen Verbändeplattform sowie Ausblick, Zielrichtung und Agenda der Plattform vorgestellt und diskutiert. Erste greifbare Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen sollen bis Ende des Jahres erarbeitet und auf dem IT-Gipfel der Bundesregierung vorgestellt werden.

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