Die Krise ist noch nicht vorbei. Und gerade am Arbeitsmarkt kommt sie jetzt erst an. Deshalb hat Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, im Rahmen einer Pressekonferenz Politik und Arbeitgeber aufgefordert, gemeinsam mit den Gewerkschaften gegenzusteuern. Damit die Arbeitsplätze ...
2010 werde noch schwieriger als 2009. Der Abbau von Arbeitsplätzen müsse aber dennoch nicht zum Automatismus werden, erklärte Huber am 25. Januar in Frankfurt am Main. „Keine Entlassungen in der Krise“ – dieses Ziel hatte sich die IG Metall für 2009 gesetzt und das gilt auch für dieses Jahr. Einige unserer Vorschläge wurden von der Bundesregierung zur Krisenbekämpfung aufgegriffen. Zum Beispiel die Verbesserung der Kurzarbeit und die Abwrackprämie für Altautos.
Hunderttausende Arbeitsplätze gesichert Neben der Nutzung von Arbeitszeitkonten hat die ausgebaute Kurzarbeit Hunderttausende von Arbeitsplätzen gesichert und damit vielen Menschen und ihren Familien die Arbeitslosigkeit erspart. Allein in der Metall- und Elektroindustrie waren das mehr als 300 000 Arbeitsplätze. Der Arbeitsmarkt ist dadurch weitgehend stabil geblieben.
Bertin Eichler, Berthold Huber und Detlef Wetzel auf der Jahrespressekonferenz am 25. Januar 2010
Für die Zukunft erklärt Huber Handlungsbedarf: „Ohne aktives Handeln von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften ist ein gravierender Rückgang von Arbeitsplätzen und Beschäftigung das wahrscheinlichste Szenario. Wir gehen von bis zu 700 000 bedrohten Arbeitsplätzen in unseren Branchen bis Ende 2012 aus.“
Erfolge in den Betrieben Um Arbeitsplätze zu sichern, setzen wir uns vor allem in den Betrieben ein. Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, erläutert, wo die IG Metall sich zum Beispiel starkt engagiert hat:
70 Prozent der Betriebe, die von der IG Metall betreut werden, haben im Jahr 2009 das Instrument Kurzarbeit zu Beschäftigungssicherung genutzt.
800 000 Beschäftigte haben tariflich oder betrieblich vereinbarte Aufstockungen zum Kurzarbeitergeld erhalten.
555 000 Beschäftigte sind zurzeit durch Beschäftigungssicherungsvereinbarungen vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt.
150 Betriebsratsgremien haben Unterstützung in akuten Krisenfällen durch externe Berater im Rahmen der Task Force „Krisenintervention“ erhalten. Allein dadurch konnten 50 000 Arbeitsplätze gesichert werden.
20 Unternehmen sind an einem Pilotprojekt zur Innovationsförderung beteiligt.
Um sich auch in Zukunft eine mächtige, einflussreiche und konfliktfähige Organisation für die Interessen der Arbeitnehmer zu sein, stellt sich die IG Metall den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und intensiviert zugleich ihre Bemühungen zur Mitgliedergewinnung. Daher stünden auch in 2010 Themen wie Leiharbeit und prekäre Beschäftigung sowie die Belange der jungen Generation ganz oben auf der Tagesordnung, betont Wetzel.
Mitglieder und Einnnahmen Trotz der schweren Wirtschaftskrise und der starken Auswirkungen auf die Metall- und Elektroindustrie sei die Mitgliederzahl „relativ stabil“ geblieben, erklärt Huber. Die Zahl der Mitglieder zum Ende des Jahres 2009 betrug rund 2 263 020. Das waren insgesamt 1,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Leichte Zuwächse konnten hingegen bei den Auszubildenden ( 1,1 Prozent) und den Angestellten ( 0,9 Prozent) verbucht werden. Für das laufende Jahr plane die IG Metall mit Beitragseinnahmen in Höhe von 428 Millionen Euro, erklärte Hauptkassierer Bertin Eichler. Im Jahr 2009 betrugen die Einnahmen noch 441 Millionen Euro. Der Rückgang sei laut Eichler neben Mitgliederentwicklung vor allem auf die reduzierten Beitragssätze für arbeitslose und kurzarbeitende Mitglieder zurück zu führen. Das kommt 2010
Wir setzen uns weiterhin für die Sicherheit der Arbeitsplätze ein, indem wir konstruktive Vorschläge in die Politik einbringen.
Darüber hinaus wird es auch in der kommenden Tarifrunde um das Jobpaket gehen. Mit unseren Vorschlägen und Ideen ist Beschäftigungssicherung in großem Umfang möglich.
Ab März geht es dann in den Betrieben zur Sache: dort finden bis Ende Mai Betriebsratswahlen statt. Wir setzen uns in allen Bereichen für unsere Mitglieder und eine gerechte Gesellschaft ein.
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