Schlüsselsektor Maschinenbau
Einer der führenden Industriezweige in Deutschland

Der Maschinenbau wird in Deutschland oft als Schlüsselsektor bezeichnet. Die Branche setzt sich aus unterschiedlichen Teilbranchen und Fachzweigen zusammen. Die dort hergestellten Maschinen und Anlagen beeinflussen in allen anderen Industriezweigen die Produkte.

30. Juli 200930. 7. 2009


Der Maschinenbau war Ende Juni 2010 mit rund 904 000 Beschäftigten der größte Industriezweig – gefolgt von der Automobilindustrie, der Informations- und Telekommunikationsindustrie sowie der Elektroindustrie. Großunternehmen und Konzerne wie Alstom, Siemens, CNH, AGCO, Claas, Voit AG, Homag AG, MAN Roland, Heidelberger Druck, MAG Industrial Automation Systems, Gildemeister, Trumpf, Liebherr und TEREX spielen eine beachtenswerte Rolle. Gleichwohl wird der Maschinenbau nicht allein durch die „Big-Player“ dominiert, vielmehr sind Betriebe mittlerer Größe vorherrschend. Das durchschnittliche Unternehmen dieser Branche beschäftigt in Deutschland 150 Mitarbeiter.


International wettbewerbsfähig – Exportquote stabil auf hohem Niveau

Der deutsche Maschinenbau ist international wettbewerbsfähig. In 17 von etwa 30 Sparten, wie in der Förder-, Antriebs- und Drucktechnik, zählen die hiesigen Hersteller zur Weltspitze.
Trotz des weltweiten Nachfragerückgangs liegt die Exportquote des deutschen Maschinenbaus in den letzten Jahren unverändert bei rund 60 Prozent. Die Branche ist also stark abhängig vom Ausland. Der deutsche Maschinenbau hat sich auch während der Krise mit seinen Produkten auf dem Weltmarkt behauptet. Das ist eine gute Basis, um optimistisch in die Zukunft zu schauen. Der Export trägt auch maßgeblich zum aktuellen Aufschwung bei.


Maschinenbau im Sog der Wirtschaftskrise

Der Maschinenbau ist 2008/2009 weltweit – außer in China – in eine harte Nachfragekrise geraten. Der schwersten Krise seit 1993/94. Es gelang der IG Metall die sozialen Folgen für die über 900 000 Beschäftigten dieser Branche zu begrenzen und über 100.000 gefährdete Arbeitsplätze zu sichern. Das Motto: aktiv und gemeinsam aus der Krise. Der Umsatz des deutschen Maschinenbaus ist 2009 während der Finanz- und Wirtschaftskrise um fast ein Viertel weggebrochen. Stärker noch war der Rückgang in der Euro-Zone. Bis 2008 ging es nur bergauf – jährlich um elf Prozent.


„Besser statt billiger“ – Innovation statt billigster Leiharbeit

Im Vergleich zum dramatischen Einbruch der Produktion von durchschnittlich 23 Prozent blieb der Abbau der Arbeitsplätze mit fünf Prozent moderat. Das ist der herausragende gemeinsame Erfolg der beschäftigungssichernden Betriebs- und Tarifpolitik, der trotz vielfältiger Widerstände der Arbeitgeber erreicht wurde. Besonders kommt es jetzt darauf an, die Leiharbeit bei steigenden Auftragseingängen und anziehender Produktion zu begrenzen, zu verhindern oder wenigstens fair zu gestalten. Flexibilität ist möglich, ohne schon wieder Menschen zu Arbeitnehmern zweiter Klasse zu machen. Das zeigen viele betriebliche Beispiele. Und zu fragen ist: Passt das Ziel von Qualitätsführerschaft zu einem Personalkonzept, das Leiharbeit ausweitet? Stimmt die Weiterbildungsstrategie im Unternehmen? Gelingt es, nachhaltig gute Arbeit und gutes Einkommen zu sichern, weil die richtige „Besser statt- billiger“-Strategie gefahren wird, mit bester Innovation statt billigster Leiharbeit?

 
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