Die Politik tut zu wenig gegen den Fachkräftmangel, sagen gleich zwei Expertenkreise, die von der Bundesregierung und den Gewerkschaften beaufragt wurden. Unter anderem müsse Studieren ohne Abitur leichter werden.
Angesichts sinkender Schulabgängerzahlen muss die Politik mehr zur Sicherung des Fachkräftebedarfs tun, mahnt die von der Bundesregierung beauftragte Expertenkommission Forschung und Innovation. In ihrem Gutachten 2012 fordern sie mehr Durchlässigkeit – etwa für beruflich Qualifizierte ohne Abitur zum Hochschulstudium. Aber auch bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie beim Ausschöpfen der „stillen Reserve“ nicht-berufstätiger Frauen müssen mehr getan werden, um alle Potenziale für mehr Fachkräfte auszuschöpfen.
Der von den Gewerkschaften Verdi und IG Metall beauftragte Beraterkreis kritisiert zudem, dass die zunehmende prekäre Beschäftigung Fachkräfte-Potenzial vernichtet. Wer in Leiharbeit, Befristungen oder Minijobs arbeitet, ist von Bildung und Weiterbildung weitgehend ausgeschlossen. Eine Folge des Finanzmarktkapitalismus, kritisieren die Experten, unter anderem Oskar Negt, Reinhard Bahnmüller und Rita Meyer – und verlangen eine Eindämmung der prekären Beschäftigungsformen.
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