Niedriglohnsektor wächst
Bereits jeder Fünfte arbeitet für Niedriglohn

„Niedriglöhner“ arbeiten zum Teil für unter sechs Euro pro Stunde. In Deutschland ist davon bereits jeder Fünfte betroffen. Und das häufig trotz abgeschlossener Berufsausbildung.

30. September 200930. 9. 2009


Laut einer Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) vom Mai 2009 steigt die Zahl der Beschäftigten im Niedriglohnsektor, während die Niedriglöhne gleichzeitg weiter sinken. Inzwischen arbeiten 6,5 Millionen Menschen für Stundenlöhne unterhalb der Niedriglohnschwelle von 9,62 Euro in Westdeutschland und 7,18 Euro in Ostdeutschland.

Niedriglohn trotz Ausbildung
Von 1995 bis 2007 hat sich die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten um 2,1 Millionen erhöht. Das sind 48 Prozent. Aber nicht nur Geringqualifizierte sind hiervon betroffen. Der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung hat sich von 58,5 Prozent auf 70,8 Prozent erhöht. Und auch Beschäftigte mit Hochschulabschluss sind zunehmend betroffen. Insgesamt sind vier von fünf Niedriglohnbeschäftigten formal qualifiziert.



Ab wann ist ein Lohn ein Niedriglohn?
In Westdeutschland liegt die Niedriglohnschwelle bei 9,62 Euro, in Ostdeutschland bei 7,18 Euro. Jeder dritte Niedriglohnbeschäftigte arbeitet für weniger als 6 Euro brutto, 1,2 Millionen Betroffene verdienten 2007 sogar weniger als 5 Euro.
„In Deutschland ist das Lohnspektrum in einem Ausmaß nach unten ausgefranst, das in anderen Ländern aufgrund von Mindestlöhnen nicht möglich wäre“ kritisiert Dr. Claudia Weinkopf, Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des IAQ.

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