Entwicklung des Elektroautos bringt Bewegung in die beruflich...
Erst ausstöpseln, dann schrauben

Die Entwicklung des Elektroautos bringt Bewegung in die berufliche Bildung. Schon jetzt bilden einige Betriebe ihre Kfz-Mechatroniker zu Elektro-Fachkräften aus.

29. Oktober 201029. 10. 2010


Immer mehr Elektroautos kommen auf den Markt. Die neue Antriebstechnik revolutioniert ganze Berufsbilder, wie etwa das des Kfz-Mechatronikers.

Einige Unternehmen stellen sich jetzt um. Bei Audi in Neckarsulm haben bereits knapp 200 junge Leute das Rüstzeug, Elektroautos zu reparieren. Die ausgelernten Kfz-Mechatroniker sind gleichzeitig Elektro-Fachkraft und können die neuen Autos warten. Die Technik stellt die Beschäftigten vor neue Herausforderungen. Denn die vergleichsweise hohe Spannung von Elektroautos, dort herrscht eine Gleichspannung von 400 Volt, ist lebensgefährlich.

Die Azubis lernen deshalb zuallererst, dass sie nur im spannungslosen Zustand am Fahrzeug arbeiten dürfen. Sprich: Erst das Auto ausstöpseln, dann schrauben. Das Interesse der Auszubildenden für Elektroautos ist groß. „Die jungen Leute lernen mit Begeisterung, weil sie merken, dass sie an dieser Zukunftstechnologie ganz nah dran sind“, sagt der Ausbilder Joachim Süß von Audi Neckarsulm. Auch die anderen großen Autohersteller qualifizieren ihre Beschäftigten in Richtung E-Auto.

In der Weiterbildung ist Musik drin
Handlungsbedarf besteht in kleinen Kfz-Werkstätten, wo die Ausbildung wie bisher am Otto-Motor ausgerichtet ist. Doch Betriebe, Innungen und Gewerkschaften arbeiten jetzt an Ausbildungsplänen, um Kfz-Azubis fit für die neue Technologie zu machen.

Besonders in der Weiterbildung ist Musik drin. Opel bietet zum Beispiel die Qualifizierung zum Systemtechniker an. In zweieinhalb Jahren lernen junge Kfz-Fachkräfte den Aufbau und die Funktion alternativer Antriebe wie Elektromotor und Brennstoff-Zelle. Ohne Kompetenz in der Elektrotechnikwird es in den Kfz-Berufen nicht mehr gehen.

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