Kfz-Handwerk Hessen: Arbeitgeber kündigen alle Tarife
Hessische Kfz-Arbeitgeber wollen Löhne kürzen

Löhne kürzen, Arbeitszeit verlängern – das wollen die Kfz-Arbeitgeber in Hessen. Dafür haben sie alle Tarife mit der IG Metall gekündigt. Die Beschäftigten der Autohäuser wehren sich. In den nächsten Wochen sind Aktionen und Warnstreiks geplant.

25. August 201725. 8. 2017


Die Arbeitgeber des hessischen Kfz-Handwerks haben alle Tarifverträge mit der IG Metall zum 30. September gekündigt. Ihr Ziel: Sie wollen Löhne kürzen, längere Arbeitszeiten und weniger Urlaub durchsetzen. 36 000 Beschäftigte in den Autohäusern und Kfz-Werkstätten sind betroffen.

Die Kfz-Beschäftigten wehren sich gegen den Frontalangriff. Die IG Metall Mitte startete die Kampagne „Vollgas für Tarifverträge“. In den nächsten Wochen sind zahlreiche Aktionen und Warnstreiks geplant. Die IG Metall fordert jeden einzelnen Kfz-Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen auf.

Die erste Aktion gab es bereits diesen Mittwoch: Im Anschluss an eine Kfz-Konferenz beim IG Metall-Vorstand in Frankfurt zogen die 200 Teilnehmer zu einem Flashmob zum Frankfurter Hauptbahnhof, wo sie Briefe mit ihren Tarif-Forderungen an 1100 hessische Kfz-Betriebe bei der Post ablieferten: Sie fordern 5 Prozent mehr Lohn und die Übernahme der Auszubildenden in unbefristete Arbeitsverhältnisse.

Auch wenn die Arbeitgeber die Tarifverträge gekündigt haben, wirken sie auch nach dem 30. September 2017 erst einmal nach. Wer IG Metall-Mitglied ist und keinen neuen, schlechteren Arbeitsvertrag unterschreibt, behält seine tariflichen Ansprüche ― etwa auf die 36-Stunden-Woche, Mehrarbeitszuschläge, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Wer nicht IG Metall-Mitglied ist, verliert.

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