Hay: Voraussetzungen für Tarifvertrag gegeben
Banken lenken ein

Mit einem Sanierungstarifvertrag hatten die Beschäftigten des Automobilzulieferers Hay einen Beitrag zur Stabililisierung des Unternehmens geleistet. Im Gegenzug sollten sie mehr Mitbestimmungsrechte erhalten. Die finanzierenden Banken hatten das zunächst abgelehnt. Nun haben sie nach Protesten ...

6. August 20106. 8. 2010


... der Mitarbeiter eingelenkt.

Der Automobilzulieferer Hay mit Standorten in Bad Sobernheim und Bockenau war 2009 im Zuge der Wirtschaftskrise durch Nachfrageeinbrüche ins Straucheln geraten. In einem Sanierungstarifvertrag hatten die rund 1500 Beschäftigten Zugeständnisse zur Stabilisierung der Finanzen des Unternehmens gemacht. Die Belegschaft hatte eine Lohnreduzierung, sowie Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld akzeptiert.

Im Gegenzug sollten sie ein Mitspracherecht in einem Beirat zur Unternehmensführung erhalten. Unter anderem sollte so ein Mitbestimmungsrecht bei der Suche nach Investoren gesichert werden. Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall wollen damit vermeiden, dass das Unternehmen an eine „Heuschrecke“ verramscht wird. Die finanzierenden Banken haben sich am Montag, den 2. August 2010, zunächst gegen dieses Mitspracherecht ausgesprochen. Daraufhin protestierten am 5. August 2010 rund 500 Hay-Mitarbeiter in Bad Kreuznach.

Banken lenken nach Protesten ein
Nach den Protesten haben die Banken nun offenbar eingelenkt. Edgar Brakhhuis, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Bad Kreuznach, bestätigte, dass entsprechende Zusagen der Banken vorliegen. Diese wurden von einem Sachverständigen der IG Metall und der IG Metall-Bezirksleitung geprüft. Damit seien alle Voraussetzungen für den Tarifvertrag gegeben, erklärte Brakhuis. Man warte nun auf die Bestätigung der Geschäftsleitung.

Mit dem Sanierungstarifvertrag erhalten die HAY-Mitarbeiter auch eine Beschäftigungsgarantie bis 2012. Sollten die Banken weiter versuchen, die Mitbestimmungsrechte der Belegschaft einzuschränken, werde man den Druck deutlich verstärken, erklärte IG Metall-Bezirkssekretär Wolfgang Kehr.

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