Erste Warnstreikbilanz: Klare Botschaft an Textil-Arbeitgeber
Laut, stark, viele – Textiler erhöhen Druck

Die erste Warnstreikbilanz nach drei Tagen ist eine klare Botschaft an die Arbeitgeber: Mehr als 4700 Beschäftigte in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie haben seit Ende der Friedenspflicht die Arbeit befristet niedergelegt und für ein besseres Angebot der Arbeitgeber demonstriert.

3. Februar 20173. 2. 2017


Nach dem „Auftakt nach Maß“ am 1. Februar mit 2550 Warnstreikenden haben die Textiler noch mal nachgelegt und bis zum Ende der Woche die Warnstreikzahlen auf über 4700 getoppt. Eine klare und deutliche Botschaft an die Arbeitgeber.

Am Donnerstag waren über 800 Textiler vor die Werkstore gezogen, unter anderem in Baden-Württemberg bei der Firma ROWA in Aalen und bei Global Safety Textiles (GST) im Werk Murg sowie im nordrhein-westfälischen Krefeld bei TAG.

Am heutigen Freitag folgten 1380 Textiler dem Warnstreikaufruf der IG Metall. Allein in Nordrhein-Westfalen waren 1090 Warnstreikende auf den Beinen. Im osthessischen Fulda versammelten sich etwa 210 Beschäftigte von der Filzfabrik Fulda, von Low & Bonar, Mehler Vario Systems, Mehler Engineered Products, Mehler Engineered Systems und Guldner zu einer Kundgebung. Vor dem Werkstor der Filzfabrik bezeichnete IG Metall-Verhandlungsführer Manfred Menningen das Angebot der Arbeitgeber als eine „Schande“ und betonte, dass es an der Zeit wäre zu begreifen, „dass ein Tarifvertrag auch ein Friedensvertrag ist“. Wünschten die Arbeitgeber wieder „Frieden“ in ihren Betrieben, so können sie am 15. Februar in der dritten Verhandlung mit einem vernünftigen Angebot ihren Beitrag dazu leisten.

Nächste Woche gehen die Warnstreiks in die nächste Phase. Bis zur dritten Verhandlungsrunde in Saarlouis werden die Textiler den Druck in den Betrieben und auf den Straßen weiter erhöhen.

Am 6. Februar sind Protestaktionen in Nordrhein-Westfalen geplant – mit Schwerpunkten in Herford und Rheine. In Herford versammeln sich Textiler unter anderem aus den Betrieben Brax Leineweber, bugatti, Ernstmeier, Ahlers, Gerry Weber und Seidensticker zu einer Protestkundgebung vor dem Werkstor der bugatti GmbH.


Warnstreiks an vielen Standorten

Am 7. Februar demonstrieren Textil-Beschäftigte am „Westfalentag“ in Rheine, Bocholt, Münster und Leer. Und am 8. Februar sind Warnstreiks mit einer Kundgebung vor dem Rathaus in Giengen geplant, zu der die IG Metall Beschäftigte der Firmen Ziegler, Steif, Vereinigte Filzfabriken, Carl Stahl und Rathgeber aufrufen wird. Vor dem Sitz des örtlichen Arbeitgeberverbandes in Mönchengladbach gibt es am 8. Februar ebenfalls eine Kundgebung mit Warnstreikenden aus den Firmen Aunde, Zerres, Low & Bonar und Schmitz Tuchfabrik.

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