Durchbruch im Tarifkonflikt bei VW- und Audi-Häusern
IG Metall erreicht Tariferfolg für Autohaus-Beschäftigte

Nach einem mehrwöchigen Tarifstreit gelang es der IG Metall in Leipzig, für die Beschäftigten der sieben konzerneigenen Autohäuser von Audi und Volkswagen einen Tarifabschluss zu erreichen. Löhne und Gehälter steigen schrittweise bis 2019 überproportional, die Arbeitszeiten werden verkürzt.

6. März 20146. 3. 2014


Noch Anfang Februar hatten Volkswagen und Audi es in der ersten Verhandlungsrunde abgelehnt, die Tarifstandards ihrer sieben Autohäuser an den Kfz-Branchentarifvertrag anzupassen. Am Dienstagabend unterschrieben IG Metall und Arbeitgeber in Leipzig das neue Vertragswerk, nachdem beide Seiten fast zwei Tage miteinander gerungen hatten.

Das es dann endlich geklappt hat, war vor allem den engagierten Belegschaften zu verdanken. Mit einer Mittagsaktion am Montag letzter Woche waren 340 der 600 Beschäftigten der sieben Standorte vor die Werkstore gezogen und hatten Bewegung in den Tarifkonflikt gebracht.


Tarifaktion brachte die Wende

Gut gerüstet waren beide Belegschaften von Beginn des Konflikts an aktiv beteiligt: 60 Prozent der Beschäftigten der VW-Häuser sind IG Metall-Mitglieder und bei den Audi-Werkstätten sind es sogar 80 Prozent.

Der Aktionstag der Belegschaften zeigte bei den Arbeitgebern offensichtlich Wirkung. Sie besserten ihr Angebot nach, das letztendlich einen Tarifabschluss mit der IG Metall möglich machte. Und dieser bedeutet vor allem eine kräftige Lohnerhöhung.

In den nächsten Jahren gleichen VW und Audi sowohl die Einkommen als auch die Arbeitszeiten und viele andere tarifliche Standards an den Branchentarifvertrag im Kfz-Gewerbe an. „Damit ist uns ein wichtiger strategischer Erfolg mit Signalwirkung für andere Beschäftigte im Kfz-Handwerk gelungen“, konstatiert Bernd Kruppa, Bevollmächtigter der IG Metall in Leipzig.


Mit Geschlossenheit zum Tariferfolg

Den größten Sprung machen die Arbeitnehmer schon in diesem Jahr: Bei den VW-Händlern gibt es ab April zehn Prozent mehr und bei den Audi-Häusern ist es ein Plus von 5,3 Prozent – dafür aber rückwirkend zum 1. Januar 2014. Die Arbeitszeiten werden schrittweise auf 37 Stunden pro Woche verkürzt. Hier kommen die Audi-Beschäftigten früher in den Genuss der kürzeren Arbeitszeiten. Spätestens im September 2017 gilt für sie die 37-Stunden-Woche. In den VW-Häusern ist es zwei Jahre später soweit.

„Ohne unsere Geschlossenheit und den sehr hohen Organisationsgrad der IG Metall bei Audi und Volkswagen Automobile Leipzig wäre dies nicht möglich gewesen“, sagt Kruppa stolz. Der Gewerkschafter bedankt sich bei allen, „die mit uns gemeinsam gekämpft und unsere Auseinandersetzung bundesweit unterstützt haben“.

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