Kfz-Handwerk: Warnstreiks an der Küste – Tarifabschluss in Hessen
Zweimal 2,8 Prozent Plus für hessische Kfz-Beschäftigte

Die IG Metall konnte einen weiteren Abschluss in der Kfz-Tarifrunde erzielen: Ab 1. August 2013 erhalten die hessischen Kfz-Beschäftigten 2,8 Prozent mehr Geld und ab Oktober 2014 nochmals 2,8 Prozent mehr. In Schleswig-Holstein endete die zweite Runde am Mittwoch ergebnislos. Dort hatten die ...

13. Juni 201313. 6. 2013


... Beschäftigten zuvor mit Warnstreiks Druck auf die Verhandlungen gemacht.

Mit Warnstreiks unter anderem in Flensburg, Kiel und in Lübeck hatte die IG Metall am Mittwoch in 13 Autohäusern an der Küste Druck auf Tarifverhandlungen gemacht. Doch auch das zweite Angebot der Kfz-Arbeitgeber in Kaltenkirchen war für die IG Metall unzureichend: Danach wollen sie erst nach zwei Nullmonaten den Beschäftigten in Schleswig-Holstein 2,8 Prozent mehr Geld zugestehen und 2,6 Prozent ab November 2014.

Warnstreikende vor dem Autohaus Elmshorn. Foto: Sirko Hartmann, IG Metall Unterelbe
Warnstreikende vor dem Autohaus Elmshorn. Foto: Sirko Hartmann, IG Metall Unterelbe

„Auch das zweite Angebot der Arbeitgeber ist für die IG Metall inakzeptabel“, erklärte Friedhelm Ahrens, der für die IG Metall Küste die Verhandlungen in der Kfz-Tarifrunde führt. Der Gewerkschafter verwies auf die Abschlüsse in Süddeutschland, wo es Erhöhungen von jeweils 2,8 Prozent in den nächsten zwei Jahren gibt, also insgesamt 5,6 Prozent mehr Geld.

Tarifergebnis in Hessen beschert zweimal mehr Geld

Um den Druck auf die Arbeitgeber nochmals zu verstärken, plant die IG Metall an der Küste eine zweite Warnstreikwelle. Am 24. Juni trifft sie sich mit den Arbeitgebern in Kaltenkirchen zur dritten Verhandlungsrunde für die Branche in Schleswig-Holstein.

Unterdessen konnte die IG Metall am Mittwoch in Niedernhausen bereits in der ersten Runde für das Kfz-Handwerk in Hessen ein Tarifergebnis durchsetzen. Wie zuvor in Bayern, Baden-Württemberg und in Sachsen-Anhalt erhalten auch die Beschäftigten in hessischen Autohäusern und Werkstätten in zwei Schritten mehr Geld. Der Abschluss sieht ein Plus von 2,8 Prozent ab August diesen Jahres vor und weitere 2,8 Prozent ab Oktober 2014. Die Entgelte der Auszubildenden erhöhen sich jeweils zum 1. August 2013 und 2014 zwischen 17 und 23 Euro, je nach Ausbildungsjahr. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet im April 2015.

„Dieser Abschluss stellt sicher, dass die Beschäftigten des Kfz-Handwerks nicht von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt werden. Vielmehr erhalten die Arbeitnehmer einen realen Einkommenszuwachs, da der Abschluss deutlich über der Inflationsrate liegt. Das stärkt die Kaufkraft und sichert Arbeitsplätze“, sagte Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall.

Startklar für die erste Runde im Pott

Und auch im Ruhrpott bereitet sich die IG Metall auf die Verhandlungen vor. In Mettmann treffen sich IG Metall und Arbeitgeber am 17. Juni zur ersten Runde für die Branche in Nordrhein-Westfalen. An diesem Tag ruft die IG Metall zu Warnstreiks auf. „Wir müssen jetzt Druck machen, sonst begreifen die Arbeitgeber nicht, dass wir’s ernst meinen“, sagte Bernd Epping, der für die IG Metall NRW die Verhandlungen führt.

In Niedersachsen geht es am 18. Juni mit der zweiten Runde in Hannover weiter. Auch dort werden Beschäftigte mit Aktionen die Verhandlung begleiten.
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