Kfz-Gewerbe: Tarifabschluss in Sachsen-Anhalt bringt mehr Geld
Höheres Entgelt und Urlaubsgeld für Kfz-Handwerker

Die IG Metall und die Kfz-Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt haben bewiesen, dass es auch in schwierigen Zeiten möglich ist, die Realeinkommen zu erhöhen. Mit ihrem Tarifabschluss erhalten die rund 10 000 Kfz-Handwerker 2,7 Prozent mehr Geld und ein höheres Urlaubsgeld.

22. März 201022. 3. 2010


Für die Monate Januar bis April 2010 erhalten die rund 10 000 Kfz-Beschäftigten in Sachsen-Anhalt eine Einmalzahlung von 150 Euro. Ab Mai 2010 steigen ihre Entgelte um 1,2 Prozent und ab Mai 2011 um weitere 1,5 Prozent. Das Urlaubsgeld erhöht sich schrittweise von 30 auf 50 Prozent eines durchschnittlichen Bruttomonatsentgeltes. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 30. April 2012.

Höhere Entgelte auch für Niedersachsen und Bremen gefordert
In der Tarifrunde für die rund 39 000 Beschäftigten in der Kfz-Branche in Niedersachsen und Bremen will die IG Metall ebenfalls höhere Entgelte flankiert mit beschäftigungssichernden Maßnahmen durchsetzen. Die Mitglieder der Tarifkommission der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt haben ein Forderungspaket beschlossen, das aus zwei Komponenten besteht. Die Autohäuser und Kfz-Betriebe haben massiv von der Abwrackprämie und dem witterungsbedingten Servicegeschäft profitiert, „von dem die Beschäftigten in ihrem Portmonee etwas wiederfinden müssen“, so Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter.

Mit der zweiten Komponente will die IG Metall frühzeitig auf den sich abzeichnenden Strukturwandel reagieren. Ein Drittel der Betriebe in Niedersachsen und Bremen werde den Konzentrationsprozess in der Branche nicht überleben, befürchtet Meine. Wenn die Kurzarbeit ausgeschöpft ist, bedarf es zusätzlicher Maßnahmen, um Beschäftigung zu sichern, so der IG Metall-Bezirksleier weiter. Vorstellbar wären kürzere Arbeitszeiten ohne Entgeltausgleich kombiniert mit einem innovativen Qualifizierungskonzept. Die Gründung von Qualifizierungs- und Transfergesellschaften wären ebenfalls denkbar.

Gütesiegel für tarifgebundene Autohäuser
Die IG Metall führt die Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk mit zwei Arbeitgeberverbänden. Die ersten Sondierungsgespräche mit der Innung des Kfz-Technikerhandwerks Niedersachsen-Mitte und Osnabrück sowie mit dem Unternehmensverband des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen, werden kurzfristig vereinbart.

In der anstehenden Tarifrunde für das Kfz-Handwerk in Niedersachsen und Bremen will die IG Metall ebenfalls höhere Entgelte sowie beschäftigungssichernde Maßnahmen durchsetzen.

IG Metall-Verhandlungsführer Wilfried Hartmann kündigte an, dass die IG Metall während der Kfz-Tarifrunde tarifgebundene Betriebe auszeichnen will. „Wir brauchen ein Gütesiegel für Autohäuser und -werkstätten, damit die Kunden wissen, wo gute Arbeit geleistet wird. Sichere Fahrzeuge und gute Tarifbedingungen sind zwei Seiten einer Medaille.“

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen