Tarifergebnis in der saarländischen Stahlindustrie erzielt
Ordentliches Plus für saarländische Stahlbeschäftigte

Die etwa 15 000 Stahlbeschäftigten im Südwesten bekommen mehr Geld: 2,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt ab Oktober und ein weiteres Plus von 1,7 Prozent ab September 2015. Das sieht der Tarifabschluss vor, auf den sich IG Metall und Arbeitgeber in der ersten Runde in Saarbrücken einigen konnten.

3. September 20143. 9. 2014


Die IG Metall-Tarifkommission stimmte heute Vormittag einstimmig für das Ergebnis, auf das sich IG Metall und Stahl-Arbeitgeber in der Nacht zum 3. September geeinigt hatten.

Der Abschluss für die 15 000 Stahlbeschäftigten im Saarland, bei Buderus Edelstahl in Wetzlar und bei den Badischen Stahlwerken in Kehl sieht ein Einkommensplus von 2,3 Prozent ab 1. Oktober vor. Weitere 1,7 Prozent mehr gibt es in einer zweiten Stufe ab 1. September 2015. Für den laufenden Monat September erhalten die Beschäftigten einmalig 70 Euro.

Die Auszubildenden dürfen sich auf ein sattes Plus von vier Prozent ab September freuen. Damit betragen ihre Vergütungen im ersten Ausbildungsjahr 822 Euro, im zweiten 851 Euro, im dritten 899 Euro und im vierten 961 Euro. Die IG Metall hatte ein Plus von fünf Prozent gefordert.

Altersteilzeit und Werkverträge

Wie zuvor in Nordwestdeutschland konnte die IG Metall zudem den Einsatz von Werkvertragsbeschäftigten tariflich regeln und den Altersteilzeit-Tarifvertrag an die Rentenreform anpassen. Für Arbeitnehmer mit Altersteilzeitverträgen ist jetzt sichergestellt, dass sie durch die neue abschlagsfreie Rente ab 63 nach 45 Beitragsjahren keine finanziellen Einbußen befürchten müssen. Die tarifvertraglichen Ansprüche bleiben erhalten und die Lücken zwischen einer vereinbarten Altersteilzeit und der Möglichkeit, abschlagsfrei in Rente zu gehen, werden geschlossen.

Für Werkvertragsmitarbeiter konnte die IG Metall tarifliche Standards bei Arbeitszeiten und Bezahlung durchsetzen, deren Einhaltung die Betriebsräte der Vergabeunternehmen kontrollieren werden.

IG Metall-Bezirksleiter Armin Schild, der die Verhandlung führte, zeigte sich mit dem Abschluss sehr zufrieden: „Das erzielte Ergebnis passt gut zur Lage in der deutschen Stahlindustrie. Wir konnten ein anständiges Plus für die Kolleginnen und Kollegen durchsetzen. Das haben sie sich verdient.“ Der Tarifvertrag gilt ab 1. September 2014 und hat eine Laufzeit von 17 Monaten.

Stahl-Abschluss im Nordwesten und Osten

Anfang Juli endete die Tarifrunde für die Stahlbranche in Nordwest- und Ostdeutschland ebenfalls mit einem Abschluss. Dort sieht das Tarifergebnis unter anderem ein Einkommensplus von 2,3 Prozent seit Juli vor und ein weiteres Plus von 1,7 Prozent ab Mai 2015.
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