Japans Metallgewerkschaften helfen den Katastrophenopfern
Freiwillige Helfer in den Krisengebieten eingetroffen

In Japan sind nach Erdbeben und Tsunami 28 000 Todesopfer und Vermisste zu beklagen. Auch Metallarbeiter sind betroffen. Der japanische Metallgewerkschaftsdachverband kümmert sich vor Ort um die Katastrophenopfer und hat die ersten 150 freiwilligen Helfer in die Krisenregionen geschickt.

31. März 201131. 3. 2011


Am 31. März startete die erste Gruppe Freiwilliger japanischer Metallgewerkschafter in die zerstörten Regionen. Am meisten betroffen sind die Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima. Die Helfer sind hauptberufliche Gewerkschafter und Metallbeschäftigte. „Die Freiwilligen bleiben ein bis zwei Wochen in den betroffenen Regionen“, erklärte Kan Matsuzaki vom Internationalen Metallgewerkschaftsbund in Genf.

Hilfsaktion bis Sommer geplant
Die Helfer sind in Basiscamps untergebracht. Ihre Aufgabe ist es, bei der Betreuung der Flüchtlinge zu helfen. Sie engagieren sich beim Ausgeben von Lebensmitteln und – besonders wichtig – beim Aufräumen in den zerstörten Orten. Denn der Tsunami und das Erdbeben haben unglaublich viel Schutt hinterlassen, den es jetzt wegzuräumen gilt. Nach Auskunft von Kan Matsuzaki ist die Freiwilligenhilfsaktion der japanischen Gewerkschaften für die nächsten drei Monate geplant. 25 000 Helfer haben sich gemeldet, die sich im Wochenschichtsystem an den Aufräumarbeiten beteiligen wollen.

Dem Erdboden gleichgemacht
Von den Zerstörungen am meisten betroffen sind Betriebe der Automobil- und Stahlindustrie und die Computerbranche. Nach einer ersten Auswertung sind im Bereich der Automobilgewerkschaft JAW 9 Beschäftigte umgekommen, 13 werden vermisst. Im Bereich der Elektroindustriearbeiter sind zwei Tote zu beklagen. Stark betroffen sind auch die Stahlunternehmen. Mehrere Stahlarbeiter und ihre Familien werden vermisst. Die Fabrik Nippon Steel Kamaishi ist schwer zerstört, die Betriebe JFE Steel Logistic und IHI Soma dem Erdboden gleichgemacht. Produktionsstätten von Toshiba, Fujitsu, NEC und Toyota müssen wiederaufgebaut werden.

Strom und Benzin knapp
Einige Gebiete in Iwate und Miyagi sind noch nicht zugänglich. Der Japanische Metallgewerkschaftsbund konnte sich dort noch kein Bild von der Situation machen. Die Rettungsarbeiten der Freiwilligen werden von Stromabschaltungen erschwert. Ein großes Problem ist auch die Bezinknappheit, was das Betanken von Autos und Lkw sehr mühsam macht, die für die Rettungsarbeiten gebraucht werden.

Spendenaktion der IG Metall
Die IG Metall bittet weiter um Spenden für die Menschen in Japan. Sie sorgt dafür, dass das Geld die betroffenen Gewerkschafter und ihre Familien erreicht und dort verwendet wird, wo Hilfe am nötigsten ist. Bitte überweisen Sie Ihre Spende für die Menschen in Japan an:

Kontoinhaber: IG Metall
BLZ 500 500 00, Helaba
Kontonummer 1040
Spenden-Stichwort: „Japanspende“

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