Ressourcen effizienter nutzen
Aus wenig mehr machen

Weniger ist mehr. Das trifft vor allem beim Materialeinsatz in den Betrieben zu. Denn die natürlichen Ressourcen dieser Erde sind begrenzt. Kohle, Erdöl, Erdgas, Erze, Steine und Erden werden immer knapper und müssen angesichts des Klimawandels sparsamer eingesetzt werden. Ressourceneffizienz ...

6. Dezember 20116. 12. 2011


... ist deshalb ein wichtiges Thema in den Unternehmen.

Die natürlichen Ressourcen effizient und sparsam einzusetzen, ist nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten notwendig. Denn die steigenden Rohstoffpreise und die Unsicherheit über die Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe belasten die Wirtschaft. Um Ressourcen einzusparen gibt es unterschiedliche Ansätze. In manchen Fällen sind bereits durch rein organisatorische Maßnahmen Einspareffekte zu erzielen. In anderen Fällen werden effizientere Maschinen und Geräte eingesetzt. Zudem können Produkte hergestellt werden, die energiesparsam betrieben werden. Doch um tatsächlich einen ökologisch sinnvollen Turnaround zu erreichen, muss Ressourceneffizienz in den Unternehmen als strategisches Thema verankert werden. Diese Firmen forschen nach langlebigeren Produkten, anderen Materialien und -zusammensetzungen und analysieren die Produktionsprozesse.


Cradle to Cradle

Vielversprechend ist es, bereits bei der Planung eines Produktes den Materialeinsatz mitzudenken. Der Methode ’Cradle to Cradle’ – von der Wiege zur Wiege liegt die Logik zugrunde, dass die einzelnen Bestandteile eines Produktes nach dem Ende ihrer Lebensdauer weiterverwendet werden. Das bedeutet, dass bereits bei der Auswahl der Roh- und Werkstoffe dieses Prinzip mitgedacht werden muss. Das spart nicht nur von vorneherein Material, es reduziert auch den Abfall, wenn die einzelnen Teile eines Produktes an anderer Stelle weiterverwendet werden können.


Neue Produktionsanlagen

Eine andere Möglichkeit ist es, die organisatorischen Abläufe unter die Lupe zu nehmen und anzupassen. Diese Änderungen sind häufig auch schnell umsetzbar. Mehr Zeit und Aufwand bedeutet es dagegen, neue Produktionsanlagen zu entwickelt. Doch dies hat die Beschäftigten und Betriebsräte der Salzgitter Service und Technik GmbH nicht abgeschreckt. Sie haben in einem gemeinsamen Projekt mit der Uni Oldenburg ein neues Verfahrens entwickelt, mit dem aus Biomasse CO2-neutrale Biokohle hergestellt werden kann. Seit Anfang 2011 werden dafür bei der Salzgitter Service und Technik GmbH die dafür notwendigen Anlagen gebaut.


Leichtere Materialien

Für die Automobilindustrie ist beispielsweise der Einsatz von leichteren Materialien interessant, dadurch kann der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeuges reduziert werden. Zu diesem Zweck hat die Thyssen Krupp Steel AG für ihre Abnehmer aus der Fahrzeugbranche eine gewichtsoptimierte Karosserie aus Stahl entwickelt. Das NewSteel Body ist ein Konstruktionskonzept für Fahrzeugkarosserien, das diese aber nicht nur leichter, sondern gleichzeitig sicherer und komfortabler macht. Dadurch kann etwa 24 Prozent des Gewichts eingespart werden.


Beschäftigte beteiligen

Es rechnet sich für die Unternehmen, über effizientere Lösungen nachzudenken. Im Verarbeitenden Gewerbe liegt der Materialkostenanteil bei über 42 Prozent – und macht damit den größten Posten aus. Diese Quote hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Dagegen liegen die Lohnkosten deutlich niedriger – bei unter 25 Prozent. Dennoch konzentrieren sich viele Manager einseitig auf den Faktor Arbeit um Produktivitätsfortschritte zu erzielen. Dagegen sollten die Unternehmen bei den Beschäftigten für eine Beteiligung werben. Denn gerade die Mitarbeiter kennen die Abläufe und können wertvolle Hinweise zur Optimierung geben. Dabei muss jedoch Klarheit darüber geschaffen werden, dass die Beschäftigten nicht ihren Arbeitsplatz wegrationalisieren, sondern dass es um Optimierung geht.

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