2. Jahrestag des Brandes in einer Textilfabrik in Pakistan
Hilfe für Textilarbeiter in Pakistan

Vor zwei Jahren, am 11. September 2012, verbrannten in einer pakistanischen Textilfabrik 255 Menschen bei lebendigem Leib. Was dort geschah, hat sich in Bangladesch wiederholt. Das darf so nicht weiter gehen. Helfen Sie mit! Detlef Wetzel, Frank Bsirske und Reiner Hoffmann, die Vorsitzenden von ...

11. September 201411. 9. 2014


... IG Metall, Verdi und DGB, rufen zu einer Solidaritätsspende auf.

Der Skandal der globalen Textilproduktion: kein Brandschutz an den Arbeitsplätzen, keine Versicherung im Krankheitsfall, sechs Tage die Woche 14 Stunden für einen Hungerlohn arbeiten. Wer einer Gewerkschaft beitritt, riskiert seinen Job. Gewerkschaftsmitglieder werden verprügelt, entführt und verhaftet.


Die Vorsitzenden von DGB, Ver.di und IG Metall rufen anlässlich des zweiten Jahrestages des verheerenden Brandes in der pakistanischen Textilfabrik Ali Textile zur Unterzeichnung des Aufrufs „Wir stehen am Anfang“ auf. Darin fordern die Gewerkschaftsvorsitzenden zu öffentlichem Handeln und konkreter Hilfe für die ArbeiterInnen der globalen Textilindustrie auf: „Die Kolleginnen und Kollegen an den Nähmaschinen in Süd- und Südostasien haben Anspruch auf eine angemessene und faire Entschädigung“, so Detlef Wetzel, Vorsitzender der IG Metall, „sie brauchen dringend bessere Arbeitsbedingungen und eine anerkannte gewerkschaftliche Vertretung.“

Was passierte vor 24 Monaten

Am 11. September 2012 verbrannten 255 ArbeiterInnen qualvoll in einer maroden Fabrik, die maßgeblich für einen deutschen Textilhändler produzierte. Noch immer gibt es für die Opfer und Hinterbliebenen keine substantiellen Entschädigungen. „An den Arbeitsbedingungen in der asiatischen Textilindustrie, die weltweit für Empörung sorgen, hat sich kaum etwas geändert“, so Reiner Hoffmann, Vorsitzender des DGB. „Würdige Arbeits- und Lebensbedingungen für die Beschäftigten sind nicht in Sicht. Um das zu ändern, braucht es Öffentlichkeit, in den betroffenen Ländern, aber auch und gerade bei uns.“

Was die Gewerkschafter fordern

Die drei Gewerkschaftsvorsitzenden fordern ein deutlich verschärftes Haftungsrecht für deutsche und europäische Unternehmen, die in den Ländern des globalen Südens fertigen lassen. Zugleich rufen sie unter dem Stichwort „Gewerkschaftshaus Karatschi“ zu Spenden für die sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international auf, mit denen medizinische Hilfe, die Finanzierung von Gerichtsverfahren der Überlebenden und Hinterbliebenen sowie der Ankauf eines Gewerkschaftshauses in Pakistans Industriemetropole Karatschi gewährleistet werden sollen. „Wir tun das nicht, um die Unternehmen aus ihrer Verantwortung zu entlassen, im Gegenteil: Wir wollen Druck machen. Es geht um gute Arbeit und ein gutes Leben, hier wie anderswo“, so der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Unterstützt werden die Gewerkschaften dabei von Bundestagsabgeordnete, WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen, die den Aufruf mitunterzeichnet haben.

Infos zum Aufruf unter dem Stichwort „Gewerkschaftshaus Karatschi“

medico international
Spendenkonto 1800
Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01
Spendenstichwort: Gewerkschaftshaus Karatschi

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