Neueinstellungen im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim
Mercedes übernimmt 100 Leiharbeiter

Auf Initiative des Betriebsrats erhalten 100 Leiharbeiter bei Mercedes-Benz in Untertürkheim einen festen Job. Die konsequente Haltung der Interessenvertreter brachte den Erfolg. Denn diese waren nicht bereit, die sogenannte Überzeit oder Mehrarbeit ohne Auflagen zu genehmigen.

15. März 201115. 3. 2011


Beim Mercedes-Benz Werkes in Untertürkheim werden 100 Leiharbeiter und 87 bisher befristet eingestellte Jungfacharbeiter fest übernommen. „Das ist besonders erfreulich, denn mit einem festen Job bei Daimler haben diese Menschen eine Grundlage für eine sichere Lebensplanung“, sagte Wolfgang Nieke, Betriebsratsvorsitzender im Werk Untertürkheim und der Entwicklung PKW. Insgesamt werden auf Initiative des Betriebsrates über 300 neue Kolleginnen und Kollegen im Werk Untertürkheim eingestellt. Neben 150 Produktionsarbeitern, zehn Ingenieuren und 87 Jungfacharbeitern wird auch die Ausbildung ausgeweitet. Die Zahl der Ausbildungsplätze für gewerblich-technische Berufe wird um jeweils 25 in den Ausbildungsjahren 2011 und 2012 erhöht. Im Jahr 2012 gibt es außerdem 25 zusätzliche Studienplätze für Duale Hochschüler im Werk Untertürkheim.

Damit hat die Werksleitung in einem wochenlangen Konflikt mit dem Betriebsrat nun endlich eingelenkt. Dieser hatte klare Regeln für den Umgang mit Überzeiten gefordert und angedroht, ab Mitte März diese in der Produktion nur noch begrenzt zu genehmigen, sollte die Geschäftsleitung nicht zu Neueinstellungen bereit sein. Mit Überzeiten werden bei Mercedes die Mehrarbeitsstunden bezeichnet.

Am Standort Untertürkheim werden Motoren, Achsen und Getriebe hergestellt. Einschließlich der PKW-Entwicklung sind an diesem Standort 20 000 Mitarbeiter beschäftigt. In der Produktion arbeiten 9 200 Beschäfigte. Hier sind zur Zeit mehr als 600 Leiharbeiter eingesetzt. Bei Mercedes ist die Zahl der Leiharbeiter auf einen Anteil von acht Prozent an den Stammbeschäftigten begrenzt. Es war absehbar, dass diese Grenze bald überschritten worden wäre, deshalb hat der Betriebsrat schon seit Ende vergangenen Jahres Neueinstellungen gefordert.

Wolfgang Nieke freut sich über den Erfolg. „300 Einstellungen sind ein gutes Ergebnis. Der Betriebsrat wird auch weiter auf eine Erhöhung der Anzahl der Ausbildungsplätze drängen. Darüber hinaus gilt es, Leiharbeit nicht unbegrenzt zu praktizieren. Daimler muss Leiharbeitern, die längere Zeit im Unternehmen sind, einen festen Job anbieten“, stellte er klar.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen