Gewerkschaftsjugend: Wut und Trauer über Anschläge in Norwegen
Mehr Engagement gegen Rassismus

Die DGB-Jugend trauert um die Opfer der beiden Terroranschläge in Norwegen. Das Massaker zeige, wohin Rechtspopulismus und Islamophobie führen, so die Gewerkschaftsjugend. Wer menschenverachtende Vorurteile schürt, macht sich mitschuldig an den Opfern rechter Gewalt.

26. Juli 201126. 7. 2011


„Wir sind entsetzt über die Brutalität der Anschläge. Unsere Solidarität gilt den Angehörigen der Opfer und der Arbeiterpartei AP und ihrer Jugendorganisation AUF“, so Ringo Bischoff, ver.di-Bundesjugendsekretär.
Dem Bombenanschlag im Regierungsviertel in Oslo und dem Massaker auf der Ferieninsel Utøya fielen bislang 76 Menschen zum Opfer. Der Attentäter hatte kurz zuvor ein Manifest gegen die multikulturelle Gesellschaft und den Islam im Internet veröffentlicht. „Hier zeigt sich auf schreckliche Weise, wohin rassistische und xenophobe Einstellungen führen. Anders Behring Breivik wollte mit seiner menschenverachtenden Tat ein Zeichen setzen. Das dürfen wir nicht ignorieren“, so Ringo Bischoff.

Geistige Brandstifter für Islamophobie und Rassenhass gibt es auch in Deutschland. Seit 1990 sind hierzulande mindestens 156 Menschen rechten Gewalttaten zum Opfer gefallen. „Als Gewerkschaftsjugend treten wir für eine tolerante Gesellschaft ein. In den Betrieben engagieren wir uns gegen Rassismus. Der Terror in Norwegen zeigt, wie wichtig dieses Engagement ist“, betont Eric Leiderer von der IG Metall Jugend. Stärkere Überwachungsmaßnahmen gingen hingegen in die falsche Richtung. So hatte die CDU/CSU am Wochenende gefordert, die Vorratsdatenspeicherung wieder einzuführen. Es gibt jedoch keine 100-prozentige Sicherheit vor derartigen Terroranschlägen, so die Gewerkschaftsjugend. „Statt mehr Überwachung zu fordern, sollte die Politik über das geistige Klima nachdenken, dass zu solchem Wahnsinn führt“, fordert Ringo Bischoff.

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