Delphi Langenlonsheim
Autozulieferer Delphi will trotz hoher Gewinne entlassen

Die Region Bad Kreuznach ist geschockt: Trotz hoher Gewinne und schwarzer Zahlen wird der traditionsreiche Automobilzulieferer Delphi in Langenlonsheim über 200 Mitarbeiter entlassen und keine Jugendlichen mehr ausbilden. Betriebsrat und IG Metall setzen sich für die Beschäftigten ein.

12. Juli 201012. 7. 2010


Nach einer Entlassungswelle im Jahr 2009, von der 130 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen waren, besteht nun die Absicht der Geschäftsleitung, über 200 MitarbeiterInnen zu kündigen. Zudem sollen ab 2011 keine Jugendlichen mehr ausgebildet werden. Und das, obwohl der Standort schwarze Zahlen schreibt und Gewinne macht. Aus rein taktischen Gründen sollen große Teile der Produktion verlagert werden. „Die Katze ist jetzt aus dem Sack. Uns wurde von der Geschäftsleitung mitgeteilt, dass der Produktionsstandort in Langenlonsheim angeblich keine Zukunft hat“, so Betriebsratsvorsitzender Reinhold Schug. Viele Spitzenprodukte made in Langenlonsheim sollen einfach verlagert werden. Das wäre ein harter Schlag für alle Mitarbeiter und ein großes Problem für die Region Bad Kreuznach.
IG Metall und Betriebsrat fordern:

  • keine Entlassungen
  • kein Ausbildungsstopp bei Delphi
  • Erhalt des Standorts in Langenlosheim
  • Entwicklung eines Zukunftskonzepts für Delphi an Langenlonsheim


Auch Auszubildende will der Konzern im Stich lassen
Die Firma Delphi will auch bei der Jugend sparen und hat entschieden, die Ausbildung komplett einzustellen. Davon wären 37 Azubis betroffen. Somit hat die Jugend keine Zukunft bei Delphi. Die Azubis haben zusammen mit der IG Metall die „Operation Übernahme“ gestartet und wehren sich gegen den radikalen Kahlschlag bei der Ausbildung. „Die Firma Delphi lässt die Jugend im Stich und verbaut uns die Zukunft. Wir wollen ausgebildet werden und suchen Arbeit. Es ist falsch bei der Jugend zu sparen“, so Inga Walper von der Jugendvertretung.

Azubis wehren sich
Zusammen mit der IG Metall Bad Kreuznach haben die Auszubildenden verschiedene Aktionen gestartet, um ihre Ausbildungsplätze zu retten:

  • Interview mit Antenne Bad Kreuznach, 8. Juli 2010
  • Info-Stand Bad Kreuznach, 10. Juli 2010
  • Film von Azubis für Azubis
  • Gespräch mit Landtagsabgeordneten Carsten Pörksen aus Bad Kreuznach, 1. Juli 2010
  • Gespräch mit Bürgermeister von Langenlonsheim am 12. Juli 2010
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