Zeitschrift Gute Arbeit – März 2009: weitere Themen kurz ange...
Mit Pillen durch den Arbeitsstress


Die starke Zunahme von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen prägen weiterhin die Entwicklung des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten ist von typischen Symptomen psychischer Erkrankungen betroffen, zum Beispiel Schlafstörungen und Depressionen. Der Zusammenhang mit den Belastungen der Arbeitswelt ist unverkennbar. Besorgnis erregend ist auch der zunehmende Gebrauch von Psychopharmaka. Detaillierte Daten dazu bieten die kurz hintereinander erschienenen neuen Reports des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen und der DAK. Um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten, um Stress und Konflikte am Arbeitsplatz zu bewältigen, greifen inzwischen Millionen – eigentlich gesunder – Menschen zu Medikamenten. Die Krankenkassen werten diese Entwicklungen als Alarmsignal.
Mehr dazu in der März-Ausgabe.

Prävention bleibt weiter eine Hängepartie
Geht man nach den Zahlen der Ausgabenstatistik der Gesetzlichen Krankenversicherung, dann ist das Engagement der Krankenkassen auf dem Gebiet der Betrieblichen Gesundheitsförderung im Jahre 2007 erstmals leicht zurückgegangen. Die Befunde des jüngst veröffentlichten Präventionsberichts weisen nun allerdings eine Zunahme der einschlägigen Projekte aus. Dem liegt aber wohl weniger ein echter Zuwachs als schlicht eine verbesserte Erfassung der Aktivitäten zugrunde. Projekte betrieblicher Gesundheitsförderung bleiben im – eigentlich hochgradig bedürftigen – Dienstleistungsbereich weiter unterrepräsentiert, die aktive Beteiligung der Beschäftigten über Gesundheitszirkel ist weiter unzureichend, und eine seriöse Erfolgskontrolle fehlt häufig. Die Einschätzung, dass die Gesundheitsförderung sich in einer Phase der Stagnation befinde, wird durch die Daten des neuesten Präventionsberichts leider nicht widerlegt.
Lesen Sie dazu den Beitrag von Uwe Lenhardt im März-Heft.

Behinderung hat ein Geschlecht
„Gendering disability“ ist kein modisches Schlagwort, sondern ein unerfüllter gesetzlicher Auftrag, auf dessen Einlösung Frauen mit Behinderungen schon lange warten. Im Interview plädiert Prof. Dr. Julia Zinsmeister (FH Köln) dafür, dass die Leistungsträger ihre Bringschuld in Sachen Geschlechtergerechtigkeit endlich ernst nehmen sollen, die ihnen das SGB IX auferlegt. Instrumente wie Gender Mainstreaming seien im Reha-Bereich bisher kaum verbreitet.
Außerdem auf unseren Seiten Prävention & Teilhabe im März-Heft: Die Wirtschaftskrise kommt bei Menschen mit Behinderungen an, vom konjunkturellen Aufschwung haben sie vorher aber kaum profitiert.

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