VW-Tarifrunde: IG Metall und Volkswagen erzielen Tarifabschluss
Für VW-Beschäftigte gibt’s 3,4 Prozent Plus und noch mehr

Die IG Metall und der Autobauer VW haben für die 115 000 Volkswagen Arbeitnehmer ein Ergebnis ausgehandelt, das den Beschäftigten ab Juni 3,4 Prozent mehr Geld beschert plus 450 Euro für die betriebliche Altersversorgung. Außerdem: 1400 Ausbildungsplätze.

5. März 20155. 3. 2015


Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, begrüßte den in der vergangenen Nacht erzielte Kompromiss bei Volkswagen: „Mit dem Einkommensplus von 3,4 Prozent konnte für die VW-Beschäftigten wie zuvor für die Kolleginnen und Kollegen in der Metall- und Elektroindustrie eine deutliche Reallohnsteigerung erreicht werden. Die vereinbarte Zusage jährlich 1400 Ausbildungsplätze in den kommenden drei Jahren zu schaffen, ist ein richtiger Schritt, um Jugendlichen den Einstieg ins Berufserleben zu ermöglichen und den Fachkräftebedarf der nächsten Jahren nachhaltig zu sichern. Auch die Aufstockung der betrieblichen Altersversorgung ist ein wichtiger Baustein für eine verdiente betriebliche Alterssicherung.“


Das Ergebnis im Detail

Ab Juni 2015 erhalten die 115 000 Beschäftigten der Volkswagen AG und Financial Services 3,4 Prozent mehr Geld plus 450 Euro für die betriebliche Altersversorgung. Die Auszubildenden bekommen 150 Euro auf dem betrieblichen Rentenkonto gutgeschrieben. Auch für die Leiharbeitnehmer bei VW gibt’s mehr: Sie erhalten ab Juni ein Plus von 3,4 Prozent und einmalig 150 Euro ausbezahlt. Der Entgelttarifvertag hat eine Laufzeit von 15 Monaten und endet Ende Mai 2016.


 

Tarifaktion bei VW. Foto: Jelca Kollatsch
Gutes Ergebnis erreicht: VW-Beschäftigte machten es mit Aktionen möglich. Foto: Jelca Kollatsch


Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, wertete den Abschluss „als gutes Tarifergebnis mit ordentlich Sahne drauf“. Erst nach den spontanen Aktionen der Beschäftigten in den Werken sei Volkswagen bereit gewesen, in einen konstruktiven Verhandlungsmodus umzuschalten, „so dass wir in der Nacht den Durchbruch erzielen konnten“. Etwa 39 000 VW-Beschäftigte hatten sich im Vorfeld an Veranstaltungen und Aktionen der IG Metall beteiligt, um die schleppenden Verhandlungen zu beschleunigen.


Zukunftsplan und mehr Ausbildungsplätze 

Um den Fachkräftebedarf zu sichern, hatte die IG Metall in der Tarifrunde von VW gefordert, deutlich mehr junge Leute auszubilden. Dieses Ziel konnte die IG Metall erreichen. In den nächsten drei Jahren will der Autobauer die Zahl der Ausbildungsplätze um 150 auf jährlich 1400 erhöhen. Zudem übernimmt der Konzern die Semestergebühren von dual Studierenden in Höhe von 350 Euro brutto.

Besonders erfreulich wertete Hartmut Meine, dass „Volkswagen den Zukunftsplan Gute Arbeit akzeptiert“ hat. Mit dem Zukunftsplan will die IG Metall unter anderem die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf regeln und Konzepte zur Digitalisierung im Rahmen von Industrie 4.0 angehen. „Damit sind die Weichen für die Zukunft gestellt, um die Herausforderungen einer zukünftigen Arbeitswelt tariflich zu regeln“, erklärte dazu Meine.

Der neue VW-Firmentarifvertrag gilt für die sechs westdeutschen Volkswagen-Standorte Emden, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover und Kassel sowie für die Bank- und Immobilientochter des VW-Konzerns.

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