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Kurze Informationen von A bis Z - In unserem Arbeitslexikon kannst Du Begriffe zur Arbeitswelt und einem guten Leben nachschauen.

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Präsentismus

Präsentismus nennen Wissenschaftler ein Phänomen, dass sie immer häufiger in der Arbeitswelt beobachten: Beschäftigte gehen zur Arbeit, auch wenn sie krank sind. Repräsentative Studien aus den USA, Großbritannien, Deutschland und Skandinavien belegen, dass es diesen Trend gibt.
In Deutschland waren Anfang der 60er-Jahre im Jahresdurchschnitt über sechs Prozent der Beschäftigten krank gemeldet, in den 70er-Jahren noch über fünf Prozent. Seit 2000 liegt der Krankenstand stabil unter vier Prozent, im Krisenjahr 2007 sank er auf das Rekordtief von 3,2 Prozent. Ursache waren nicht nur gesündere Arbeitsbedingungen, sondern auch der Präsentismus.

Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK von 2007 ergab, dass jeder Dritte gegen den Rat seines Arztes krank im Betrieb erscheint. In Unternehmen, die Personal abbauen wollen, sind es sogar 79,2 Prozent. Ursachen: Angst vor Jobverlust oder beruflichen Nachteilen, Angst, vereinbarte Ziele nicht zu erreichen oder hoher Leistungsdruck wegen zu dünner Personaldecken.

Es ist aber ein Trugschluss zu meinen, dass Firmen durch Präsentismus Kosten sparen. Im Gegenteil: Eine gerade erschienene Studie der Unternehmensberatung Booz & Company bestätigt,was schon frühere Untersuchungen ergaben. Kranke, die arbeiten, verursachen zwei bis dreimal so hohe Kosten wie Entgeltfortzahlung bei Fehltagen. Weil Kranke weniger leisten können, mehr Fehler machen, möglicherweise Kollegen anstecken und weil sie ihre eigene Genesung verzögern.

Gesund bleiben
Das zeigt: Die Gesundheit zu schützen rechnet sich nicht nur für die Arbeitnehmer, sondern auch für ihre Unternehmen. Also Krankheiten auskurieren. Und wichtiger noch: Auf betriebliche Gesundheitsvorsorge drängen, sodass Krankheiten möglichst gar nicht erst entstehen