Ausbildungsmarkt vor großen Herausforderungen
Arbeitgeber müssen mehr ausbilden

Der Rückgang an Ausbildungsplätzen scheint gestoppt, doch das reicht nicht. In diesem Jahr haben 280 000 Jugendliche vergeblich eine Ausbildungsstelle gesucht. Notwendig ist ein deutlicher Zuwachs an Ausbildung. Das fordert Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

16. Dezember 201516. 12. 2015


Angesichts der vom Bundesinstitut für Berufsbildung am Mittwoch veröffentlichten Daten zum Ausbildungsmarkt 2015 fordert die IG Metall eine deutliche Steigerung des Ausbildungsengagements der Betriebe. „Die Betriebe müssen deutlich mehr Ausbildungsplätze anbieten“, sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Nur noch knapp 21 Prozent der Betriebe bilden aus, das reicht für die Zukunft nicht aus“, sagte Urban.

Wie im Vorjahr konnten 2015 nur 522 000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. „Der Rückgang an Ausbildungsplätzen scheint zwar gestoppt, aber für einen nachhaltigen Zuwachs braucht es deutlich mehr betriebliche Ausbildung“, sagte Urban.


Ausbildungsgarantie verwirklichen

280 000 Jugendliche suchten erneut vergeblich eine Ausbildungsstelle und die Lage werde in den nächsten Jahren nicht einfacher. „Wir stehen zusätzlich vor der enormen Herausforderung geflüchtete Menschen in Ausbildung, Arbeit und in die Gesellschaft zu integrieren. Dafür brauchen wir Ausbildungsplätze und einen Ausbau der Förderstrukturen“, sagte Urban. Die IG Metall fordert die Metallarbeitgeber auf, mit den Tarifverträgen zur Förderung der Integration in Ausbildung mehr jungen Menschen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Derzeit würden die Tarifverträge von den Betrieben zu wenig genutzt.

„Die Bundesregierung muss die im Koalitionsvertrag verankerte Ausbildungsgarantie verwirklichen. Dafür müssen Förderinstrumente wie die assistierte Ausbildung und ausbildungsbegleitende Hilfen, die sich an betrieblicher Ausbildung orientieren, gestärkt werden. Wenn außerbetriebliche Ausbildung notwendig wird, muss diese durch die Unternehmen finanziert werden“, sagte Urban. „Da dürfen die Arbeitgeber nicht aus der Pflicht gelassen werden. Die Ausbildung bleibt ihre Aufgabe.“

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