Förderprogramm Elektromobilität
Deshalb ist die Förderung für Elektroautos richtig

Wer ein Elektroauto kauft, erhält ab Mai ein Zuschuss. Mit dieser Förderung kann der Markt für Elektromobilität endlich in Schwung kommen. IG Metall und Auto-Betriebsräte erklären, warum die Prämie so wichtig ist.

27. April 201627. 4. 2016


Der Knoten ist geplatzt: Bundesregierung und Automobilindustrie haben sich auf ein Förderprogramm für Elektroautos geeinigt. Ab Mai erhalten Käufer einen Zuschuss: Für reine E-Autos gibt es 4000 Euro, für Hybrid-Fahrzeuge 3000 Euro. Zusätzlich soll der Ausbau des Ladestation-Netzes mit 300 Millionen Euro unterstützt werden. Die Kosten teilen sich Bundesregierung uns Autohersteller je zur Hälfte.

 

Mit dem Förderprogramm erhält die E-Mobilität in Deutschland Rückenwind. Die IG Metall wertet die Maßnahmen als richtige Entscheidung zur Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze.

 

„Dieser Schritt war dringend notwendig. Ich erwarte, dass jetzt schnell die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen werden“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall. „Am Zug sind aber auch die Unternehmen. Es braucht konkrete Investitionen in Fertigung und Wertschöpfung in Deutschland. Hier spielt die Batteriefertigung eine Schlüsselrolle.“

 

Zustimmung von Betriebsräten

Auch die Betriebsratsvorsitzenden der Automobilhersteller BMW, Daimler und VW äußern sich zustimmend zum Förderpaket für Elektroautos: Manfred Schoch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der BMW AG: „Die Automobilindustrie in Deutschland steht vor einem tiefgreifenden technologischen Wandel. Die Elektromobilität wird die Zukunft unserer Arbeitsplätze bestimmen.“ Er sei froh, dass die Bundesregierung endlich erkannt habe, dass dieser technologische Wandel industriepolitisch von den Unternehmen, den Gewerkschaften und der Regierung aktiv gestaltet werden müsse.

 

Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG, sagt: „Wir setzen uns schon lange dafür ein, dass der Kauf von Elektrofahrzeugen in Deutschland gefördert wird. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt klar: Der Markt für Elektrofahrzeuge muss erst einmal angeschoben werden, wenn er sich gut entwickeln soll. Autofahrer entscheiden sich leichter für ein umweltschonendes Elektroauto, wenn sie beim Kauf der immer noch teureren Fahrzeuge unterstützt werden und es eine gute Infrastruktur dafür gibt.“

 

„Deutschland muss Leitmarkt werden“

Auch bei Bernd Osterloh, VW-Konzernbetriebsratsvorsitzender, stößt der Förder-Plan auf Zustimmung: „Angela Merkel und Sigmar Gabriel haben hiermit einen richtigen Schritt getan, um dafür zu sorgen, dass die Elektromobilität auch am Standort Deutschland nachhaltig Fuß fassen kann. Deutschland muss Leitmarkt der Elektromobilität werden. Dann können wir die E-Fahrzeuge auch erfolgreich auf den Weltmarkt bringen.“ Die jetzt beschlossene Unterstützung sei deshalb richtig.

 

Osterlohs Forderung an VW: „Von Volkswagen erwarten wir, dass sich der Vorstand in den Gesprächen mit uns zum Zukunftspakt für unsere deutschen Werke nun ebenso klar zur Elektromobilität an unseren Standorten bekennt. Forschung und Entwicklung muss ebenso am Standort Deutschland stattfinden wie wesentliche Wertschöpfungsstufen. Dazu gehört für uns auch, dass wir über eine Zellfertigung ernsthaft diskutieren müssen.“

 

Martin Hennig, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Ford-Werke GmbH, beurteilt das Förderprogramm ähnlich: „Ein schneller Markthochlauf für Elektro- und Hybridfahrzeuge ist ein wichtiger Schritt für die Umwelt – denn nur durch solche Maßnahmen bekommen wir die CO2-Emissionen wieder in den Griff.“ Für die Arbeitsplätze sei es wichtig, dass Deutschland Leitmarkt für die Zukunftstechnologie E-Mobilität werde.

 

Wolfgang Schäfer-Klug, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Adam Opel AG, sagt: „Elektromobilität kann erst dann einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn sie schnell in die Märkte kommt. Hierfür sind insbesondere öffentliche Infrastrukturinvestitionen eine wesentliche Voraussetzung.“

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