Fußball ist ein großes Geschäft geworden unter dem umstrittenen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter. So groß, dass die Rechte von Arbeitern ganz, ganz klein geschrieben werden. Auf den WM-Baustellen in Russland und Katar werden ausländischen Arbeitern Rechte genommen.
Die russische Regierung hat eigens ein „Fifa-Gesetz“ durch das Parlament gebracht. Danach können Arbeitsmigranten so gut wie bedingungslos beschäftigt werden. Arbeitgeber können sie nachts und an Wochenenden einsetzen und zu Überstunden zwingen, Schutzbestimmungen zur Arbeitszeit gelten nicht. Gewerkschaften berichten, dass viele Arbeiter auf russischen Baustellen ohne Arbeitsvertrag arbeiten – und damit ohne Sicherheit, ohne Versicherung und ohne Gewissheit, ob sie ihren Lohn erhalten.
Ähnlich ging es schon auf den Baustellen für die Olympischen Winterspiele in Sotschi zu. 70 Arbeiter starben dort nach offiziellen Angaben. Es sei zu befürchten, „dass sich diese schreckliche Ausbeutung von Arbeitsmigranten in noch größerem Maßstab wiederholt“, sagt Jin Sook Lee von der Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI). Noch schlimmer ist die rechtliche Situation der Arbeiter an den WM-Stadien in Katar. Sie dürfen den Wüstenstaat nur mit Erlaubnis ihrer Arbeitgeber verlassen.
Gewerkschaften nennen das moderne Sklaverei. Die BHI fordert deshalb: Rote Karte für die Fifa! Die IG Metall ist Mitglied der BHI und unterstützt die Forderungen. Eine weltweite Vernetzung ist unter anderen wichtig, weil schlechte Arbeitsbedingungen im Ausland auch Beschäftigte hier unter Druck setzen können.
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