Betriebliche Vereinbarkeitsregelungen gelten für Leiharbeiter...
Leiharbeiter gehen wieder einmal leer aus

Betriebskindergarten? Familienfreundliche Arbeitszeiten? Das gibt es in den Unternehmen nur selten. Und wenn, dann meist nur für die Stammbeschäftigten. Leiharbeiter gehen wieder einmal leer aus. Die IG Metall fordert mehr familienfreundliche Angebote in den Unternehmen – für alle.

31. August 201131. 8. 2011


Tagtäglich kämpfen Mütter und Väter darum, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Aber in vielen Unternehmen gibt es weder familienfreundliche Arbeitszeiten noch Kinderbetreuungsangebote. Die IG Metall und ihre Betriebsräte wissen, wie wichtig betriebliche und individuelle Kinderbetreuungsmodelle, passgenaue Konzepte und verlässliche Standards sind. Deshalb setzen sie sich in den Firmen für betriebliche Vereinbarkeitsregelungen ein.

Trotz gegenteiliger Behauptungen von Gesamtmetall ist es immer noch schwierig, in den Unternehmen familienfreundliche und verbindliche Vereinbarungen zu treffen. „Eine soziale Verantwortung des Arbeitgebers ist fast nicht mehr vorhanden“, so die Aussage eines Betriebsrats, der sich an der jüngsten Befragung der IG Metall zu diesem Thema beteiligte. Die Ergebnisse der Umfrage belegen, dass noch nicht einmal die Hälfte der Betriebsräte beim Thema Vereinbarkeit durch ihre Arbeitgeber unterstützt wird.

Für Leiharbeiter gelten die Vereinbarungen selten

Leiharbeitnehmer sind in dieser Frage wieder einmal besonders schlecht dran. Wechselnde Einsatzorte, unterschiedliche Arbeitszeiten, schwankende Entgelte und vor allem die Unsicherheit machen eine individuelle Planung im Voraus fast unmöglich. Das Umfrageergebnis zeigt: In 57 Prozent der Unternehmen können Leiharbeiter den Betriebskindergarten oder die familienfreundlichen Arbeitszeiten des Entleihers nicht nutzen. Es ist eher die Ausnahme, dass Leiharbeitnehmer auf die betrieblichen Vereinbarkeitsangebote des Entleihers zugreifen können. Konkret ist es nur in drei Prozent der Unternehmen möglich. Ein weiterer Beleg dafür, dass vielen Leiharbeitern eine faire Behandlung verwehrt wird.




Die IG Metall lässt nicht locker

Immer mehr junge Menschen haben keine sichere Arbeits- und Lebensperspektive. Jeder zweite arbeitet in einem prekären Beschäftigungsverhältnis, das heißt in Teilzeit, Minijob oder Leiharbeit. Viele haben zusätzlich noch einen Nebenjob, weil das Einkommen hinten und vorne nicht reicht. Eine langfristige Zeit- und Lebensplanung ist da nicht möglich. Deshalb sind gerade sie auf Betriebskindergärten und ähnliche Angebote angewiesen.

Die IG Metall fordert nicht nur gleichen Lohn für Leiharbeiter. Sie setzt sich zudem dafür ein, dass für Leiharbeiter die gleichen Arbeitsbedingungen wie für Stammbeschäftigte gelten. Also auch die betrieblichen Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

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