IG Metall ist aktiv gegen Rassismus
Vielfalt ist in den Betrieben Realität

Zum Tag gegen Rassismus erinnert die IG Metall daran, dass Rassismus auch in der Mitte der Gesellschaft Zuspruch findet. Dieser Zuspruch bestärkt Rechtsextremisten, die sich gegen die Demokratie, die Menschenrechte und die europäische Einheit stellen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten nutzen ...

21. März 201221. 3. 2012


... sie Ängste aus und versuchen mit ihren einfachen Parolen Menschen zu gewinnen. Doch in den Betrieben ist die Vielfalt bereits gelebte Realität.

„Bei allem Entsetzen über die Morde der sogenannten Zwickauer Zelle dürfen wir den alltäglichen und institutionellen Rassismus nicht übersehen, dem Minderheiten in Deutschland und Europa ausgesetzt sind“, erklärte der Vorsitzende des Interkulturellen Rates, Jürgen Micksch.

Die IG Metall und ihre Betriebsräte engagieren sich gegen menschenverachtende Ideologien. Vielfalt ist in den Betrieben gelebte Realität und in einer exportorientierten Wirtschaft ohnehin überlebenswichtig.

Ausstellungen, Theater und andere Aktionen
In ganz Deutschland hat die IG Metall deswegen Aktionen geplant. In Landshut veranstaltet die IG Metall beispielsweise eine Vernissage, bei der Bilder über Menschen ausgestellt werden, die zu uns nach Deutschland gekommen und auch hier geblieben sind. Diese Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und wird anschließend in verschiedenen Betrieben der Region präsentiert. Die Mädchengruppe aus dem „Haus International“ stellt zudem ihr Programm „Egal welche Hautfarbe“ vor.

Im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel diskutieren Betriebsräte und Metaller, was gegen Rassismus in der Leistungsgesellschaft zu tun ist. Die Vewaltungsstelle Salzitter präsentiert im Rahmen einer Veranstaltung das Theaterstück „Doppelgast“ des örtlichen Migrationsausschusses und der alevitischen Gemeinde. Und bei Bosch Feuerbach sowie Thyssenkrupp Nirosta in Duisburg sind bei Betriebsversammlungen Aktionen im Rahmen der Respekt!-Initiative geplant.

Schweigeminute für die Opfer rechter Gewalt
Bereits am 23. Februar hatten bundesweit hunderttausende Beschäftigte mit einer Schweigeminute der Opfer rechter Gewalt gedacht. Dazu hatten die IG Metall, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Arbeitgeberverbände gemeinsam aufgerufen. An der Schweigeminute beteiligte sich auch Wilhelmine Fabich die bei Porsche in der Produktion arbeitet. Für sie eine Selbstverständlichkeit: „Hier bei Porsche sind wir alle Kollegen. Da spielt es keine Rolle, wo jemand herkommt. Jemanden wegen seiner Herkunft zu töten, ist für mich unbegreiflich.“ Ihr Kollege Christian Thiess ergänzt: „Was da passiert ist, ist schrecklich und darf sich auf keinen Fall wiederholen. Wir leben in einer Gemeinschaft. Wir sollten voneinander lernen und uns mit Respekt begegnen.“

Überwindung von Rassismus
Der „Internationale Tag gegen Rassismus“ geht zurück auf eine Initiative der Vereinten Nationen, die diesen Tag dem Gedenken und als Mahnung an das „Massaker von Sharpeville“ widmete. Am 21. März 1960 hatte die südafrikanische Polizei im Township Sharpeville 69 friedliche Demonstranten erschossen, die gegen die ungerechten Passgesetze in dem Apartheid-Staat auf die Straße gegangen waren. Unter dem Eindruck dieser Gräueltat forderte die Generalversammlung die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Jahre 1966 auf, ihre Anstrengungen zur Überwindung jeder Form von Rassismus zu verdoppeln.

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