Migration: Soziale Standards sichern und gegen Diskriminierun...
Kontra geben!

Seit Jahrzehnten leben und arbeiten hierzulande Menschen unterschiedlicher Herkunft. Rassistische und diskriminierende Äußerungen gibt es trotz alledem noch. Die IG Metall engagiert sich für Chancengleichheit und fordert aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen.

26. November 201226. 11. 2012


Die vergebliche Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einem Job, Schwierigkeiten eine passende Wohnung zu finden, der Mangel an Kindergartenplätzen oder manchmal ist es der Pflegenotstand bei Kranken und Alten – all das kann zu tagtäglichen Konkurrenzsituationen zwischen Deutschen und Migranten führen. Allzu oft werden für die Probleme dann Minderheiten verantwortlich gemacht.


Migranten nicht ausgrenzen

Migration ist längst ein weltweites Phänomen. In Deutschland haben mehr als 20 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund und in den industriellen Ballungszentren liegt der Anteil nicht selten sogar bei 50 Prozent. Doch obwohl Migranten in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt wie selbstverständlich zu finden sind, werden sie oft ausgegrenzt. Sie haben wegen unzureichender Deutschkenntnisse, fehlender Qualifikationen, weniger Berufserfahrung und der Nichtanerkennung von Berufs- und Schulabschlüssen schlechtere Chancen im Arbeitsleben. Und oft stehen auch Vorurteile einer Integration im Wege.


Das beginnt häufig schon bei der Bewerbung auf eine freie Stelle. Zwar wollen die meisten Unternehmen nicht offen zugeben, dass sie auch bei gleicher Qualifikation den deutschen Bewerber vorziehen, doch tatsächlich werden oft Bewerber mit einem ausländisch klingenden Namen gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Um allen die gleichen Chancen zu geben, haben daher einige Firmen ihr Bewerbungsverfahren umgestellt. Sie nehmen nur noch anonymisierte Bewerbungen an.

Menschen dürfen nicht aufgrund ihrer Rasse, Religion, Nationalität und Zugehörigkeit diskriminiert werden – so steht es im Grundgesetz und dafür setzt sich die IG Metall ein. Auch in den Unternehmen ist die IG Metall aktiv. Sie geht aktiv gegen Rechtsextremismus vor und setzt sich für Chancengleichheit ein. Sie unterstützt zudem ein Verbot der rechtsextremen NPD und aller neonazistischen Organisationen.


Aber es geht nicht nur um organisierten Rechtsextremismus, es geht auch um den Rassismus in der Mitte der Gesellschaft, auch in den Betrieben. Dort ist die Auseinandersetzung mit rassistischen und diskriminierenden Argumenten Alltag. Wichtig ist es daher, Kontra zu geben – unabhängig davon, ob die Gespräche auf der Arbeit oder im Privaten stattfinden. Hüseyin Aydin vom Ressort Migration/Integration bei der IG Metall sagt: „Niemand sollte vergessen: Rechte Parolen haben nur so viel Spielraum, wie wir ihnen lassen“. Daher fordert Aydin, dass jeder Einzelne sich Gedanken machen sollte, wie er tagtäglich auf rassistische und diskriminierende Äußerungen reagiert.


Betriebliche Initiativen

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die zur Integration beitragen: Bei ThyssenKrupp Steel Europe AG haben sich Beschäftigte zu Kulturmittlern zusammengeschlossen. Auf der Howaldtswerke Deutsche Werft wird ein fachbezogener Deutschkurs angeboten.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen