Gewerkschaften, Politik und Wirtschaft gemeinsam für Bildung
Allianz für Aus- und Weiterbildung

Die Gewerkschaften haben gemeinsam mit den Arbeitgebern sowie Bund und Ländern eine Allianz für Aus- und Weiterbildung gegründet. Ziel ist es, mehr Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung zu bringen. Die Allianz löst den gescheiterten Ausbildungspakt zwischen Politik und Arbeitgebern ab.

12. Dezember 201412. 12. 2014


Gemeinsam mit Arbeitgebern sowie Bund und Ländern haben die DGB-Gewerkschaften eine Allianz für Aus- und Weiterbildung gegründet. Ziel der Allianz ist es, mehr Jugendliche in eine betriebliche Berufsausbildung zu bringen und damit einen zentralen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs zu leisten. Dazu haben die Gewerkschaften, Politik und Wirtschaft eine Reihe von Maßnahmen verabredet.

Die Allianz soll bis 2018 laufen. Sie löst den bisherigen Ausbildungspakt zwischen Arbeitgebern und Politik ab, der aus Sicht der Gewerkschaften gescheitert ist: Der Ausbildungspakt hat nicht zu mehr, sondern sogar zu weniger Ausbildungsplätzen geführt. Im Jahr 2014 sank die Zahl der neuen Ausbildungsverträge um 1,4 Prozent, nachdem es bereits 2013 Minus von 3,7 Prozent gab, in den Metall- und Elektroberufen sogar von 5,5 Prozent. Nur noch rund ein Fünftel aller Betriebe bildet überhaupt Azubis aus.


Konkrete Zielzahlen zu Ausbildungsplätzen

Das Problem des Ausbildungspakts war aus Sicht der Gewerkschaften, dass er lediglich aus lockeren Absichtserklärungen basierte. Daher hat der DGB seine Beteiligung an der neuen Allianz von konkreten Maßnahmen abhängig gemacht. Unter anderem sollen die Beratung und Vermittlung verbessert werden. Betriebe, Kammern, Gewerkschaften, Behörden und allgemeinbildende Schulen werden stärker vernetzt.
Insbesondere sollen alle Jugendlichen die Chance auf eine betriebliche Ausbildung erhalten, auch Schulabgänger mit schlechteren Startchancen. Der Anteil der Betriebe, die ausbilden, soll steigen. Und erstmals gibt es auch konkrete Zielzahlen: Die Arbeitgeber machen jedem vermittlungsbereiten Jugendlichen mindestens drei Ausbildungsangebote. Zudem verpflichtet sich die Wirtschaft, im Jahr 2015 mindestens 20000 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen – und dieses Niveau auch in den Folgejahren zu halten.

„Wir müssen in der Allianz für Aus- und Weiterbildung gemeinsam an der Verwirklichung einer Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen arbeiten“, meint Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Dazu forderte er die Arbeitgeber auf, die vorhandenen Tarifverträge der IG Metall zur Ausbildungsförderung verstärkt zu nutzen. „Jugendliche, die sonst keine Ausbildung bekommen würden, werden durch spezielle Ausbildung vorbereitet. Damit liefern wir einen konkreten Beitrag zur Erreichung der Ziele der Allianz.“


Berufsausbildung attraktiver machen

Neben schwächeren Schulabgängern will die neue Allianz auch Jugendliche mit guten Noten sowie Studienabbrecher für eine Berufsausbildung gewinnen. Dazu wollen die Allianz-Partner die Attraktivität der dualen Berufsausbildung steigern – durch neue Zusatz- und Kombinationsangebote, Auslandsaufenthalte, Teilzeit und mehr Qualität der Ausbildung in Betrieben und Berufsschulen.

Und schließlich soll auch die berufliche Weiterbildung gestärkt werden. Die berufliche Bildung soll der akademischen Bildung absolut gleichwertig gestellt werden – und der Wechsel zwischen beiden durch mehr Durchlässigkeit erleichtert werden.

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