Vaillant: Stellenabbau trotz Umsatzsteigerung geplant
Protest gegen Stellenabbau bei Vaillant

Trotz Umsatzsteigerung plant Vaillant europaweit einen Stellenabbau. Mitarbeiter, Betriebsräte und IG Metall werden sich dagegen wehren. Mit einer Protestaktion haben sie das bereits getan.


Im vergangenen Jahr hatte die Vaillant Group noch mit rund 10 Prozent Umsatzrückgang zu kämpfen. Nun geht es laut Geschäftsleitung aber bereits wieder bergauf. Der Umsatz steigt. Trotzdem will der Konzern Stellen abbauen und einige Standorte komplett schiließen. Dagegen haben am 1. Juli 210 Vertreter des europäischen Betriebsrats der Vaillant Group im Remscheid demonstriert.
Der Heiztechnikgerätehersteller Vaillant plant eine weltweite Umstrukturierung. Trotz einer guten Rendite von sechs Prozent sollen Jobs wegfallen, Beschäftigte werden wie Spielfiguren zwischen den Standorten verschoben. Vaillant will Bad Kreuznach und Le Mans schließen, in Gera, Vitoria (Spanien) und Pontenure (Italien) die Produktion einstellen. 280 Arbeitsplätze fallen ganz weg, der Rest soll auf Werke in Wuxi (China), Nantes (Frankreich), Gelsenkirchen und Remscheid verteilt werden. Gleichzeitig entstehen im slowakischen Skalica 140 neue Jobs.

Verlagerung und Abbau von Stellen europaweit geplant
Remscheid selbst soll laut Konzernleitung von der Umstrukturierung profitieren. Zwar sollen Teile der bisherigen Produktion im Stammwerk Remscheid in die Slowakei verlagert werden, andere würden jedoch nach Remscheid geholt. Für Norbert Lux von der IG Metall Remscheid geht diese Rechnung so nicht auf: „Es ist überhaupt nicht klar, ob die Arbeitsplätze, die nach Remscheid verlagert werden sollen, auch hier bestehen bleiben. Es ist auch nicht klar, wie die Qualifizierungsmaßnahmen oder die Arbeitsstrukturen dafür aussehen sollen.“ Damit wollen sich Betriebsrat, Mtiarbeiter und IG Metall nicht zufrieden geben. Deshalb auch der Protest.
Die Konzernleitung versprach nach der Demonstration vage „Hilfen für die Betroffenen“. Dem europäischen Betriebsrat ist das zu wenig. José Manuel Rico, Betriebsrat des spanischen Standortes Vitora, bringt es auf den Punkt: „Wir wollen eine Perspektive. Wir wollen keine Abfindung, sondern Arbeit.“ Den Standort Vitora möchte Vaillant komplett schließen.

Tipps für europäische Betriebsräte
Die IG Metall unterstützt alle Betriebsräte bei Verhandlungen von EBR-Vereinbarungen. Bei Unternehmen mit Sitz in Deutschland begleitet sie im Auftrag des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB) die Verhandlungen federführend. Befindet sich die Unternehmensleitung im Ausland, führt die dort zuständige Gewerkschaft für den EMB die EBR-Verhandlungen. Die IG Metall berät dann die deutschen Mitglieder im Verhandlungsgremium. Bei Fragen und Unterstützungsbedarf einfach an ebr@igmetall.de schreiben.

zum Videobeitrag der WDR-Mediathek
Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen