Alcatel-Lucent: gewinnbringendes Werk soll verkauft werden
450 Arbeitsplätze sollen wegfallen

Outsourcing, Co-Sourcing und Off-Shoring – das Management von Alcatel will damit Kosten sparen. Für die Arbeitnehmer in Deutschland bedeutet das im Ernstfall erneut Arbeitsplatzabbau. 450 Stellen sind derzeit davon betroffen.

13. November 200913. 11. 2009


Der Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent will konzernweit den Rotstift ansetzen. 1353 Arbeitsplätze sind bereits gestrichen worden, weitere 450 sollen folgen. Der französische Konzern plant mal wieder eine Umstrukturierung, um Kosten zu senken. Derzeit sucht das Unternehmen nach Möglichkeiten, Arbeitsplätze zu streichen.

Verkauf trotz Gewinn
Ein bisher Gewinn bringendes Werk in Bonndorf im Schwarzwald soll ganz verkauft werden, davon wären nochmals rund 630 Mitarbeiter betroffen. In Bonndorf werden Motoren für Computer, Türöffner und Lüfter hergestellt. Während andere Sparten oft Verluste schreiben, hat das Werk in Bonndorf GEwinnmargen im deutlich zweistelligen Bereich zu verzeichnen. Ein Verkauf wird das Unternehmen schwächen, befürchtet nun auch der Betriebsrat.

Proteste bei Alcatel-Lucent in Stuttgart



HP soll übernehmen
Hewlett Packard (HP) soll die interne Computerabteilung von Alcatel-Lucent übernehmen. HP sei dafür bekannt, auf Kosten der aufgekauften Belegschaften und durch Personalabbau und Gehaltskürzungen seine Gewinne zu maximieren, kritisierte Harald Kalmbach, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Alcatel-Lucent. HP hatte bereits bei der Übernahme des IT-Dienstleister EDS massiv Stellen abbauen wollen. Die Mitarbeiter hatten sich damals mit Protesten zur Wehr gesetzt.

Besser: europäische Industriepolitik fördern
Auch führende europäische Kommunikationsunternehmen sind einem enormen Kostendruck ausgesetzt. Bisher reagierten darauf weden nationale Regierungen, noch europäische Institutionen. Die Entwicklung und Herstellung von Informations- und Kommunikationstechnologien ist jedoch ein Wirtschaftssektor mit Zukunft. Gewinnmaximierung darf nicht das einzige Kriterium für die Unternehmensstrategie sein.

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