Tarifrunde Stahl 2010: Arbeitgeber provozieren Warnstreiks
Beschäftigte machen Druck auf Stahlarbeitgeber

Die IG Metall hat die Stahlbeschäftigten aufgerufen, sich an den Warnstreiks in dieser Woche zu beteiligen. Damit reagiert die IG Metall auf die Blockadehaltung der Arbeitgeber. Diese hatten sich bei der zweiten Verhandlung am 17. September erneut geweigert, ein Angebot vorzulegen. Die ...

21. September 201021. 9. 2010


... Warnstreiks beginnen am morgigen Mittwoch, den 22. September 2010. In der aktuellen Stahltarifrunde geht es um Fairness beim Geld, für Leiharbeiter, Auszubildende und Ältere.

Die IG Metall-Tarifkommission hat am 20. September in Sprockhövel einstimmig beschlossen, die Stahlbeschäftigten zu Warnstreiks aufzurufen. Auch nach drei Wochen, nachdem die IG Metall ihr Forderungspaket übermittelt hatte sowie zwei ergebnislosen Verhandlungen, verweigerte die Arbeitgeberseite immer noch ein Angebot.

Arbeitgeber blockieren
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen, kritisierte das verantwortungslose Verhalten der Arbeitgeber: „Faire Lösungen statt Blockadehaltungen – das ist unser Prinzip und das hatten wir auch von den Arbeitgebern für diese erste Tarifrunde im Aufschwung erwartet. Diese Erwartung wurde enttäuscht. Jetzt werden wir mit Warnstreiks deutlich machen, dass wir es ernst meinen mit Fairness beim Geld, für Leiharbeiter, Auszubildende und Ältere. Dafür sind wir konfliktfähig und konfliktwillig.“

IG Metall will zwei Klassen von Beschäftigten abbauen
Die IG Metall fordert für die rund 85 000 Stahlarbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen sechs Prozent mehr Einkommen und für die Auszubildenden 60 Euro mehr. Für die Leiharbeitnehmer in den Stahlbetrieben will die IG Metall eine tarifliche Reglung erreichen, die für sie gleiches Geld für gleiche Arbeit absichert. Zudem will die IG Metall erreichen, dass ältere Beschäftigte entlastet werden.

Die Warnstreiks beginnen am Mittwoch, den 22. September 2010 in:

Salzgitter-Watenstedt um 8.30 Uhr
Die Kundgebung ist ab 8.30 Uhr am Tor 6 der Salzgitter AG, Kreisstraße 16 in Salzgitter-Watenstedt. Als Hauptredner spricht dort der IG Metall-Bezirksleiter von NRW und Verhandlungsführer Oliver Burkhard. Erste Aktionen starten vor den Werkstoren bereits um 4 Uhr. Der Warnstreik beginnt um 8 Uhr.

In Salzgitter-Watenstedt beteiligen sich die Warnstreikenden von Salzgitter Flachstahl GmbH, Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter, Salzgitter Mannesmann Großrohr GmbH, Ilsenburger Grobblech GmbH, GESIS, Salzgitter Mannesmann Forschung, Salzgitter AG, Salzgitter Service und Technik GmbH, Salzgitter Bauelemente GmbH, Salzgitter Europlatinen GmbH und Salzgitter Mannesmann Personalservice GmbH. Ansprechpartner für die Medien vor Ort ist Matthias Wilhelm, Tel. 0160-5330188.

Dortmund um 12 Uhr
Die Kundgebung ist ab 12 Uhr am Tor 1 der Westfalenhütte -ThyssenKrupp Steel Europe AG, Oesterholzstraße/Eberhardstraße in Dortmund. Hauptrednerin ist Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

An dieser Kundgebung beteiligen sich die Warnstreikenden vom Dortmunder Oberflächen Centrum (DOC) und Hoesch Spundwand und Profile GmbH (HSP). Ansprechpartner für die Medien vor Ort ist Hans-Jürgen Meier, Tel. 0175-2966899

Am Mittwoch, den 29. September 2010 findet um 17 Uhr die dritte Verhandlung im Maritim-Hotel, Am Stadtgarten 1 in Gelsenkirchen statt.

Arbeitgeber bleiben Angebot schuldig (17.09.2010)
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