Der 1. Mai in Pforzheim

Bericht aus Geschäftsstelle PforzheimKämpferische Reden und gute Stimmung bei bestem Wetter auf dem Waisenhausplatz

1. Juni 20191. 6. 2019


Bei strahlendem Sonnenschein standen die bevorstehenden Kommunalwahlen und ganz besonders die anstehende Europawahl im Mittelpunkt der Maireden vor mehreren hundert Besuchern. Nachdem der Oberbürgermeister Peter Boch abgesagt hatte, sprach der Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn das Grußwort für die Stadt Pforzheim. Ihm und den anderen kommunalpolitisch Verantwortlichen gab der DGB-Kreisvorsitzende Wolf-Dietrich Glaser mit auf den Weg, dass in Pforzheim rund 6500 Wohnungen fehlen. Deshalb forderte er die Anwesenden auf, bei der bevorstehenden Wahl jene Kandidatinnen und Kandidaten zu wählen, die sich für soziale Gerechtigkeit und den sozialen Wohnungsbau einsetzen.


Der Hauptredner Uwe Hildebrand, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft NGG, forderte einen Mindestlohn in allen europäischen Ländern und weitere soziale Mindeststandards in Europa. „Es geht um sozialen Fortschritt und nicht um immer mehr freien Markt“, erklärte Uwe Hildebrand. Er ging auch auf die baden-württembergische Politik ein und wies darauf hin, dass die Landesregierung mit ihrer Initiative den Zwölf-Stunden-Tag zu legalisieren, nach massiven Protesten der Gewerkschaften gescheitert ist. „Dort, wo es keine gewerkschaftliche Gegenmacht im Betrieb und Betriebsräte gibt, herrschen teilweise frühkapitalistische Zustände, so zum Beispiel in vielen Schlachthöfen.“


Musikalisch wurde die Kundgebung vom „JC’s Musik Club“ umrahmt, die Veranstaltung selbst von mehr als 20 Info- und Verpflegungsständen mit kulinarischen Leckerbissen aus unterschiedlichsten Regionen Europas.