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Bericht aus Geschäftsstelle ZwickauEin Beitrag des Frauennetzwerks der IG Metall Zwickau zur Landtagswahl am 1. September.

1. Juli 20191. 7. 2019


Dass es immer noch Menschen gibt, die an einem längst überholten Frauenbild und Familienmodell wie aus Großvaters Zeiten festhalten und diese als „das einzig Richtige“ erklären wollen, ist ein Problem, welches wir nicht nur im Betrieb, sondern vor allem gesellschaftlich lösen müssen. Deshalb fordert das Frauennetzwerk der IG Metall Zwickau die künftige Landesregierung, die am 1. September 2019 gewählt wird, auf, die Abschaffung der folgenden Ungerechtigkeiten vorzunehmen.

Es ist leider nichts Neues, dass Frauen bei gleicher Arbeit nachweislich immer noch schlechter gestellt sind als Männer. Denn nicht nur beim Entgelt (21,6 Prozent Unterschied) gibt es ein Gerechtigkeitsdefizit, sondern auch bei den Entwicklungschancen im Betrieb.


 

(Foto: IG Metall Zwickau)
 


Obwohl Frauen auch in Führungspositionen Verantwortung übernehmen wollen, werden sie häufig direkt oder indirekt vor die Entscheidung gestellt ― Kind oder Karriere. Hier muss es endlich politische Initiativen geben, die eindeutig Karriere mit Kind fördern und eine gleiche Bezahlung garantieren. Sonst werden die Einkommensunterschiede bis ans Ende des Erwerbslebens immer größer und eine riesige Rentenlücke ist die Folge.

Zudem sieht das Frauennetzwerk es als unumgänglich an, dass zukünftig bei gleicher Qualifikation beziehungsweise Eignung in jeglicher betrieblichen Position eine Frau den Vorrang erhält, bis ein Gleichgewicht der Geschlechter hergestellt ist. Um überhaupt an diesen Punkt im Auswahlprozess zu gelangen, sollten anonymisierte Bewerbungsverfahren, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft, verpflichtend eingeführt werden.

Im Falle der Kindererziehung haben ebenfalls Frauen oft das Nachsehen. Da Elternzeit und Elterngeld vor allem vom Einkommen abhängen, bleibt oft lieber der in der Regel besser verdienende Mann erwerbstätig. Neben der Einkommensgleichheit ist hier eine Diskussion über die Anhebung des Elterngelds für mehr Selbstbestimmtheit bei der Kindererziehung vonnöten.

Der erste Schritt zur Durchsetzung beginnt bei jedem selbst am 1. September bei der Landtagswahl in Sachsen. Denn dort muss das Kreuz an der richtigen Stelle gesetzt werden. Bei der richtigen Entscheidung helfen die Synopse des Deutschen Gewerkschaftsbunds zur Landtagswahl oder der Wahl-O-Mat der Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung.


Hast Du Interesse an der Mitarbeit im Frauennetzwerk? Dann meld dich bei Sascha Hahn, Tel. 0151 29 23 11 41.