Die Medikamentensucht fällt kaum auf, hat aber schwerwiegende Folgen. Wer am Arbeitsplatz Maschinen bedient oder beruflich Auto fährt, gefährdet Job und Mitmenschen. Wann ist man abhängig und wie können Kollegen helfen?
Im Kopf wummern Presslufthämmer, der Körper schreit nach Schlaf, doch das Gewissen denkt an den Auftrag, der am nächsten Tag fertig sein muss. Zeit ist knapp, vor allem für Erholung. Immer mehr Menschen schalten deshalb Warnsignale ihres Körpers mit chemischen Tricks aus. Die Medikamentensucht hat laut Weltgesundheitsorganisation mit der Alkoholsucht gleichgezogen. Laut einer Studie der DAK findet es jeder Fünfte in Ordnung, sich mit Medikamenten für die Arbeit zu dopen.
Nicht unter Kontrolle Nicht jeder, der seine Kopfschmerzen hin und wieder mit einer Pille runterschluckt, ist abhängig. Davon spricht die Fachwelt erst, wenn Menschen Schlaf-, Beruhigungs-, oder Aufputschmittel nehmen, ohne dass ein Arzt sie verordnet hat oder wenn sie mehr nehmen, als es eine Krankheit erfordert. Betroffene haben ihren Medikamentengebrauch nicht unter Kontrolle. Sie brauchen immer höhere Dosen, und Pillen bestimmen den Tagesablauf. Frauen trifft es häufiger als Männer. Sie schlucken Schlaf- und Beruhigungspillen, Männer eher Aufputschmittel. Schichtarbeiter leiden darunter, wenn sie ihren gestörten Schlafrhythmus nur mit Medikamenten in den Griff kriegen.
Bei Verdacht sollten Kollegen Betroffene ansprechen, ihnen zu einer Beratung oder dem Besuch des Betriebsarztes raten. Um nicht abhängig zu werden, sollte jeder bei Medikamenten auf Warnhinweise des Beipackzettels achten, den Arzt fragen oder eine zweite Meinung einholen.
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