Heller in Nürtingen: Stunden statt Menschen entlassen

Auch Maschinenbauer wie Heller im schwäbischen Nürtingen sind von der Konjunkturdelle betroffen. Für 2020 rechnet der Betriebsrat mit 30 Prozent weniger Umsatz. Doch mit der Hilfe von Regelungen in den Tarifverträgen der IG Metall kommt Heller ohne Kündigungen durch die Delle.

1. Januar 20201. 1. 2020


In den vergangenen Monaten  lief es beim Nürtinger Werkzeugmaschinenhersteller noch richtig gut. Doch für 2020 sieht das Auftragsbuch deutlich magerer aus. Mit etwa 30 Prozent weniger Umsatz rechnet der Betriebsratsvorsitzende Bernd Haußmann. Das Unternehmen ist Zulieferer der Automobilindustrie und hängt mit einigen seiner Produkte am Verbrenner.

So haben Haßmann und seine BR-Kollegen gemeinsam mit der Geschäftsführung die Maßnahmen für 2020 bereits besprochen. Das Ergebnis ist durchaus positiv, in Anbetracht der schwierigen Situation: Entlassungen wird es keine geben. Das Unternehmen möchte sich von der Produktpalette her breiter aufstellen und unabhängiger vom Verbrenner machen und auch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen starten.

Um die Überkapazitäten zu handeln haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung geeinigt, für die kommenden sechs Monate die Arbeitszeit und das Entgelt um 10 Prozent zu reduzieren. Möglich macht das der Tarifvertrag Beschäftigungssicherung, kurz TV Besch. Zudem werden die Möglichkeiten des T-ZUG genutzt. Alle Beschäftigten werden das tarifliche Zusatzgeld in freie Tage umwandeln, wie es die IG Metall erstritten hatte. Danach soll es Kurzarbeit geben.

Kontakt zur IG Metall

Newsletter bestellen