Pressemitteilung Nr. 30/2012
IG Metall fordert ernsthafte Vorschläge der Arbeitgeber für alle Forderungselemente


Frankfurt/Main – Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall mit weiteren Warnstreiks den Druck erhöht: Über 80.000 Beschäftigte aus rund 460 Betrieben beteiligten sich bis zum Mittag (14 Uhr) an Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen. Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und zuständig für Tarifpolitik, forderte die Arbeitgeber auf, insbesondere zu den Themen Übernahme und Leiharbeit endlich konstruktiv zu verhandeln. „Die Arbeitgeber müssen jetzt ernsthafte Vorschläge auf den Tisch legen. Das gilt für alle Forderungselemente. Wenn es nicht spätestens bis Pfingsten ein Tarifergebnis gibt, führt kein Weg an einem Arbeitskampf vorbei“, sagte Schwitzer am Dienstag in Frankfurt.

Seit Ende der Friedenspflicht haben sich bundesweit bereits rund 420.000 Beschäftigte aus rund 1.700 Betrieben an den Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie beteiligt.

Ein Schwerpunkt der heutigen Warnstreiks lag in Nordrhein-Westfalen mit über 38.000 Warnstreikenden aus 267 Betrieben. In Köln legten 5.000 Beschäftigte der Nacht- und Tagschicht bei den Ford-Werken die Arbeit nieder. In Düsseldorf beteiligten sich 5.000 Beschäftigte von Daimler und sechs weiterer Betriebe an Warnstreiks. Weitere Schwerpunkte gab es in Arnsberg, Düsseldorf, Lippstadt, Siegen, Mönchengladbach, Wuppertal, Hagen, Olpe, Minden und Mülheim.

In Baden-Württemberg legten rund 20.000 Beschäftigte aus 138 Betrieben die Arbeit vorübergehend nieder. Am Vormittag beteiligten sich in Untertürkheim 4.500 Beschäftigte des Mercedes-Benz Werkes an einer Kundgebung. In der Nacht waren in Sindelfingen bereits 800 Beschäftigte aus dem Mercedes-Benz Werk dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Vor dem Verhandlungslokal in Sindelfingen versammelten sich mehrere hundert Jugendliche, um ihrer Forderung nach unbefristeter Übernahme Nachdruck zu verleihen. Weitere Arbeitsniederlegungen gab es in Albstadt, Friedrichshafen, Heidelberg, Mannheim, Offenburg, Reutlingen, Stuttgart und Tauberbischofsheim.

Im IG Metall-Bezirk Frankfurt beteiligten sich über 14.000 Metaller aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen an Warnstreiks. Der Schwerpunkt lag in Hessen. In Rüsselsheim versammelten sich beim Autobauer Opel 8.000 Beschäftigte zu einer Kundgebung. Bei Opel in Kaiserslautern legten 1.700 Beschäftige die Arbeit für zwei Stunden nieder.

In Bayern legten knapp 8.000 Beschäftigte aus 34 Betrieben kurzzeitig die Arbeit nieder. In Donauwörth beteiligten sich 1.800 Beschäftigte aus sieben Betrieben an einer Kundgebung. In Ingolstadt legten rund 1.000 Beschäftigte aus sechs Betrieben vorübergehend die Arbeit nieder. In Ansbach folgten 1.000 Beschäftigte von Bosch und in Augsburg 820 Beschäftigte von Eurocopter dem Aufruf der IG Metall.

Im Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt folgten über 1.700 Arbeitnehmer aus 14 Betrieben dem Aufruf der IG Metall.

Im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen traten am Morgen 400 Beschäftigte der Berliner Alstom Power GmbH und Stadler Pankow GmbH in den Warnstreik.

Die IG Metall fordert Einkommenserhöhungen von 6,5 Prozent sowie mehr Mitbestimmung beim Einsatz von Leiharbeit und die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten.

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