Ohne den Druck von insgesamt 14 000 Warnstreikenden wäre ein Verhandlungsergebnis in der Nacht vom 1. auf den 2. März in Berlin nicht möglich gewesen. Nachdem die Textil-Arbeitgeber die dritte Verhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie in Saarlouis abgebrochen hatten, haben die Tarifparteien einen erneuten Anlauf genommen und sich jetzt geeinigt.
Mit dem Abschluss ist es uns gelungen, „für die Beschäftigten eine Reallohnerhöhung bei steigender Inflation durchzusetzen und die Altersteilzeit zu verbessern“, sagt Manfred Menningen, der für uns die Verhandlungen führte. Menningen lobt vor allem die „verbesserte Altersteilzeit und die Einmalzahlungen, die besonders den niedrigen Einkommen zu Gute kommen“. Zudem können sich die Auszubildenden auf ein dickes Plus freuen.
Ab 1. August 2017 erhöhen sich die Entgelte um 2,7 Prozent, ab 1. September 2018 um weitere 1,7 Prozent. Für Februar bis Juli erhalten die Beschäftigten in diesem Jahr monatliche Einmalzahlungen von insgesamt 320 Euro. Die Vergütungen für Auszubildende steigen überproportional: Ab 1. August bekommen die Azubis 30 Euro mehr und ab September 2018 weitere 30 Euro je Ausbildungsjahr. Für die Monate Februar bis Juli 2017 gibt es für sie monatliche Einmalzahlungen von insgesamt 160 Euro.
Gemeinsam mit den Arbeitgebern vereinbarten wir zudem mehr Urlaubsgeld und eine bessere Alterstelzeit: Für Beschäftigte, die ab 2017 in Altersteilzeit gehen, steigt die Aufzahlung auf 510 Euro. Wer ab 1. September 2018 in Altersteilzeit geht, für den erhöht sich dieser Betrag auf 535 Euro. Das Urlaubsgeld steigt in diesem Jahr um 2,5 Prozent und 2018 um zwei Prozent.
Der neue Entgelt-Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und endet am 31. Januar 2019. Manfred Menningen ist überzeugt: „Wir wollten eine verbesserte Altersteilzeit und Reallohnerhöhungen. Mit dem Druck aus den Betrieben haben wir das geschafft.“