SITECH-Schließung trotz massiver Proteste

Bericht aus Geschäftsstelle HannoverSchließung der VW-Tochter ist Novum im Konzern

1. April 20201. 4. 2020


Am 4. März wurde von der Unternehmensseite die Entscheidung zur Schließung des hannoveraner SITECH-Standorts zum 30. April 2020 gefällt. Der Schließung, die den Abbau von 450 Arbeitsplätzen in Hannover bedeutet, waren der Verlust mehrerer Aufträge zur Produktion von Sitzen für den „ID Buzz“ und den T7 vorausgegangen, die durch den Volkswagen-Konzern fremdvergeben wurden und in Zukunft im osteuropäischen Ausland produziert werden sollen.

Gegen die Entscheidung der Schließung gab es vielfältige Proteste von IG Metall und den Beschäftigten. Am 20. Dezember nahmen 400 Beschäftigte an einer Protestkundgebung vor den Werkstoren in Stöcken teil. Im Januar gab es Verhandlungen von Betriebsrat und IG Metall mit dem Arbeitgeber, um die Produktion des T7-Sitzes in Hannover zu behalten.

Trotz mehrerer Vereinbarungen und einem Maßnahmenkatalog der Arbeitnehmervertreter entschied sich Volkswagen für die Fremdvergabe. Es wurden über 3500 Unterschriften in Betrieben gesammelt und der Landespolitik mit der Forderung, den Standort zu erhalten, übergeben. Nach dem Besuch der Landtagsfraktion des Bündnisses 90/Die Grünen wurde die Zukunft von SITECH zum Thema im Landtag. Zahlreiche Bundespolitiker schlossen sich der Forderung der IG Metall nach einer Zukunftssicherung an.

Am Ende half dies alles nicht und der Volkswagen-Konzern fällte die Entscheidung der Schließung des hannoveraner Standorts und damit des Jobverlusts für Kolleginnen und Kollegen.

„Die Entscheidung von Volkswagen ist weder wirtschaftlich noch ökologisch und schon gar nicht sozial nachvollziehbar. Aufgrund von kurzfristigem Gewinnstreben wird die Existenz von 450 Beschäftigten aufs Spiel gesetzt“, sagte Gewerkschaftssekretär Thadeus Mainka.

Aktuell laufen die Verhandlungen zwischen Arbeitnehmervertretern und Geschäftsführung über Möglichkeiten der Anschlussbeschäftigung, der Qualifizierung der Beschäftigten und einer finanziellen Entschädigung für die Kolleginnen und Kollegen für den Jobverlust.

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