Vor gut einem Monat ereignete sich die Hochwasserkatastrophe in Deutschland. Besonders Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren betroffen. Das Hochwasser kostete viele Menschenleben, verwüstete ganze Ortschaften und zerstörte die Lebensgrundlage tausender Menschen.
Um der Bevölkerung in den betroffenen Regionen schnell und unbürokratisch zu helfen und wieder eine Perspektive zu geben, hatten die DGB-Gewerkschaften zu Spenden aufgerufen. Der Verein Gewerkschaften helfen e.V. hatte ein Spendenkonto eingerichtet.
Der Spendenaufruf des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften ist bislang ein voller Erfolg: Schon nach fünf Wochen wurden über eine Million Euro an das Hilfskonto gespendet. Und das Sammeln geht weiter. Für alle, die noch helfen wollen, steht das Spendenkonto von Gewerkschaften helfen e.V. weiterhin offen.
Durch die Spendengelder konnten bereits circa 800 Soforthilfen an Betroffene ausgezahlt werden, weitere Auszahlungen sind in Bearbeitung. Für IG Metall-Mitglieder greifen zudem die Regelungen der Notfallunterstützung für Betroffene von Naturkatastrophen. Hier hat die IG Metall bislang über 350 Notlagenanträge ausbezahlt.
Zu einem späteren Zeitpunkt wird geprüft, wie man die Betroffenen in besonderen Härtefällen weiter unterstützen kann.
„In den ersten Wochen haben wir intensiv mit den Betroffenen Notlagenanträge geprüft und abgearbeitet“, konstatiert Markus Eulenbach, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Neuwied. Viele Menschen, darunter zahlreiche Metallerinnen und Metaller, wurden durch die Hochwasserkatastrophe schwerstens getroffen, Häuser, Wohnungen und Arbeitsplätze weggeschwemmt. Unterstützung kam schnell vom DGB und der IG Metall: „Schon wenige Tage nach dem Unglück haben wir die ersten Soforthilfen an Betroffene ausgezahlt, zum Teil auch in bar. Manche hatten durch den Verlust ihrer Bankkarte nicht einmal mehr Zugriff auf das eigene Konto“, schildert Markus Eulenbach. „Viele haben mit Tränen in den Augen den Umschlag entgegengenommen.“
Mit den ersten Hilfsgeldern haben sich die Betroffenen unter anderem notwendige Geräte wie Stromgeneratoren oder Hochdruckreiniger besorgen können. Doch im Vergleich zum Ausmaß der Katastrophe ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Viele Häuser haben schwere Schäden erlitten, müssen behutsam saniert oder im schlimmsten Fall gar abgerissen werden. Markus Eulenbach sieht die größten Herausforderungen noch kommen: „Die Menschen in den Flutgebieten werden über Jahre mit den Folgen der Katastrophe zu kämpfen haben. Sie brauchen angemessene Unterkünfte, solange sie nicht in ihren eigenen Häusern leben können. Viele sind traumatisiert, begreifen nach und nach, was sie alles verloren haben. Um eine angemessene Unterbringung und Betreuung bewerkstelligen zu können, brauchen wir jeden Cent an Spenden.“
Wer noch nicht an Gewerkschaften helfen e.V. gespendet hat, kann dies noch gerne nachholen. Die nötigen Informationen gibt es hier. Die DGB-Gewerkschaften vor Ort kümmern sich darum, dass jeder Euro hilft.