Beschlüsse der 22. Jugendkonferenz 2015
Revolution Bildung geht weiter – für Recht auf Bildung

Auf der Jugendkonferenz haben die 256 Delegierten die Ziele der IG Metall Jugend für die nächsten Jahre beschlossen. Unter anderem soll die Kampagne „Revolution Bildung“ weitergehen – für ein gesetzliches Recht auf gute Aus- und Weiterbildung für alle. Und die Ausbildungsvergütungen sollen ...

20. April 201520. 4. 2015


... stärker steigen.

Die Kampagne „ Revolution Bildung“ geht weiter – für ein gesetzliches Recht auf Aus- und Weiterbildung mit genügend Zeit und Geld für alle, auch für Studierende. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sollen langfristig überproportional steigen. Die IG Metall Jugend stellt sich auf die Seite von Geflüchteten, startet eine Initiative gegen den Rechtsruck in Europa und fordert den Stopp von TTIP und Co. Das und noch viel mehr haben die 256 Delegierten der Jugendkonferenz der IG Metall in Willingen beschlossen. Insgesamt bearbeiteten sie 109 Anträge und 63 Änderungsanträge.

Revolution Bildung für bessere Bildungsgesetze

Für die Fortsetzung der Kampagne „Revolution Bildung“ haben die Delegierten neue Ziele gesetzt. Nachdem das ersten Etappenziel erreicht ist – der Einstieg in die Bildungsteilzeit im Metall-Tarifabschluss Ende Februar – geht die IG Metall Jugend nun die Verbesserung der Gesetze an: erstens ein gerechteres Berufsbildungsgesetz, das allen einen Anspruch auf eine gute, mindestens dreijährige Ausbildung gibt, mit anschließender Übernahme im erlernten Beruf. Zweitens eine neue BAföG-Studienförderung – mehr Geld, ohne Darlehensanteil, unabhängig vom Einkommen der Eltern und vom Alter der Studierenden. Und drittens ein neues Weiterbildungsgesetz, das allen einen gesetzlichen Anspruch auf Weiterbildung gibt.

Neues tarifpolitisches Ziel: deutlich mehr Geld für Azubis

Zugleich setzten die Delegierten der Jugendkonferenz ein neues tarifpolitisches Ziel: Die Ausbildungsvergütungen sollen langfristig überproportional steigen – also schneller als Tarifentgelte der Beschäftigten. Zielmarke sind 50 Prozent des sogenannten Facharbeiter-Eckentgelts, mit dem frisch ausgebildete Fachkräfte in den Beruf einsteigen. Dies sei nötig, um die Existenz der Auszubildenden vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten zu sichern.

Allerdings sehen die Delegierten noch Nachholbedarf bei der Umsetzung der bereits in Tarifverträgen umgesetzten Jugend-Forderungen der letzten Jahren: Bei der 2012 durchgesetzten unbefristeten Übernahme nach der Ausbildung und auch bei der neuen Bildungsteilzeit. In der Diskussion mit dem Zweiten Vorsitzenden der IG Metall, Jörg Hofmann kritisierten sie, dass in vielen Betrieben die Interessen der Azubis und jungen Beschäftigten noch zu wenig berücksichtigt würden. Nach wie vor gebe es noch Azubis, die nur befristet oder gar nicht übernommen werden.

Gesellschaftspolitisch gegen Rechts und pro Geflüchtete

Die Delegierten der Jugendkonferenz sprachen sich klar gegen Faschismus, Rassismus, Homophobie und Rechtspopulismus aus. Sie beschlossen, dass die IG Metall Jugend gemeinsam mit Bündnispartnern eine Initiative gegen den aktuellen Rechtsruck in Europa startet. Sie stellten klar, dass sie Organisationen wie Pegida oder die Alternative für Deutschland (AfD) als gegnerische Organisationen betrachten. Zugleich stellten sie sich klar hinter Geflüchtete und fordern für sie mehr Teilhabe und ein Recht auf Arbeit.

Die Delegierten der Jugendkonferenz werden von den jungen IG Metall-Mitgliedern in den Verwaltungsstellen vor Ort gewählt, um alle vier Jahre die politischen Ziele der IG Metall Jugend zu setzen. Insgesamt vertreten sie 230 000 Mitglieder bis 27 Jahre, die die IG Metall Jugend zum größten politischen Jugendverband in Europa machen. Und: Anders als andere politische Organisationen gewinnt die IG Metall sogar junge Mitglieder hinzu: rund 26 000 seit der letzten Jugendkonferenz vor vier Jahren – ein Plus von fast 13 Prozent.
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