Junge Betriebsräte und JAV
Wie sichert Ihr die Übernahme der Azubis?

In der Krise sparen viele Unternehmen bei der Ausbildung: Weniger Ausbildungsplätze – und keine Übernahme nach der Ausbildung. Doch Jugend- und Auszubildendenvertreter (JAV) und Betriebsräte kämpfen für die Perspektiven der Azubis.

4. Dezember 20094. 12. 2009


Sascha Hartmann, JAV-Vorsitzender, Atlas Copco, EssenSascha Hartmann,
JAV-Vorsitzender, Atlas Copco, Essen:

„Der Personalchef hat uns in der Jugendversammlung geschockt: wegen Krise keine Übernahme. Wir sind dann alle zur IG Metall-Demo nach Berlin gefahren. Auch viele ’Ältere’ waren dabei. Dort haben wir ein Protestvideo fürs Internet gedreht. Das hat die Konzernleitung gesehen. Nach neuen Verhandlungen werden die Azubis nun doch übernommen, erst mal für sechs Monate, in Kurzarbeit, statt Hartz IV.“
 




Martina Teubner, GJAV-Vorsitzende, Tyco ElectronicsMartina Teubner,
GJAV-Vorsitzende, Tyco Electronics:

„Von den Azubis, die im Sommer ausgelernt haben, ist wegen der Krise keiner übernommen worden – obwohl alle sehr gut waren. Das kann nicht sein, haben wir gesagt. Mit dem Gesamtbetriebsrat haben wir dann in den Sozialplanverhandlungen erreicht, dass nun alle Azubis im Jahr 2010 für zwölf Monate übernommen werden. Trotz Entlassungen. Und obwohl wir nicht tarifgebunden sind.“

 


Daniel Regh-Werner,
JAV-Vorsitzender, Rasselstein, Neuwied:

„Anfang Oktober verkündeten die Aubildungsbetreuer, dass vielleicht keiner unserer 34 Ausgelernten übernommen werden soll. ’Aber nicht kampflos’, haben wir gesagt. Nachts haben wir Banner am Betrieb angebracht und verlangt, die Übernahme neu zu verhandeln. Mithilfe des Betriebsrats werden im Interessenausgleich jetzt sogar alle übernommen.“
 


Hannes Hofmann, JAV-Vorsitzender, Belden, NeckartenzlingenHannes Hofmann,
JAV-Vorsitzender, Belden, Neckartenzlingen:

„Wir werden alle Azubis wie immer für zwölf Monate übernehmen, dank Tarifvertrag. Allerdings wurden wegen der Krise deutlich weniger eingestellt. Die Ausbildung insgesamt stand auf der Kippe. Wir haben nun erreicht, dass nächstes Jahr die Ausbildungszahlen wieder steigen. Wir hoffen, dass es dann keine Probleme mit der Übernahme gibt.“
 

 

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