26. Juni 2023
Angleichung Ost
35-Stunden-Woche jetzt auch bei Siemens Energy im Osten
Die 35-Stunden-Woche in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie kommt weiter voran. Die IG Metall setzt tarifliche Rahmen zur Verkürzung der Arbeitszeit durch – von 38 auf 35 Stunden wie im Westen. Für immer mehr Betriebe. Jetzt auch bei Siemens Energy.

Schrittweise runter von 38 auf 35 – wie im Westen: Die 35-Stunden-Woche in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie kommt weiter voran – nun auch bei Siemens Energy: Die Arbeitszeit an den ostdeutschen Standorten Görlitz, Dresden, Leipzig und Erfurt sinkt im Zeitraum 2023 bis 2025 immer im Oktober um jeweils eine Stunde bis auf 35 Stunden wie im Westen.

Der Lohn bleibt trotz der kürzeren Arbeitszeit gleich. Die Beschäftigten bringen Zeitguthaben ein – müssen aber nicht auf Geld verzichten. Dies vereinbarten die Siemens Energy-Betriebsräte im Osten mit der Firmenleitung.

„Die Vereinbarung zur Angleichung der Arbeitszeit ist wichtig und richtig. Sie beendet die Ungleichbehandlung von Ost und West bei Siemens Energy“, erklärt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Das ist gerecht für die Beschäftigten – und auch ein deutliches Argument, um Fachkräfte zu werben.“
 

80 Prozent in Berlin, Brandenburg und Sachsen auf dem Weg zur 35

Mit der Vereinbarung für Siemens Energy nutzen die Betriebsräte Rahmentarifverträge zur Einführung der 35-Stunden-Woche, den die IG Metall zuerst 2021 in Berlin, Brandenburg und Sachsen durchgesetzt hat – nach wochenlangen Warnstreiks.

Auf dieser Basis haben IG Metall-Betriebsräte bereits in 28 Betrieben die schrittweise Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden durchgesetzt. Fast alle Großen sind dabei: BMW, Mercedes, MTU, Otis, Porsche, Rolls Royce, Schindler, Siemens – jetzt auch Siemens Energy. Und bei den übrigen wird aktuell verhandelt.

Insgesamt gibt es bereits für gut 80 Prozent der IG Metall-Mitglieder in den tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen eine Vereinbarung zur Einführung der 35.
 

Immer mehr 35-Vereinbarungen auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen

Nach Berlin, Brandenburg und Sachsen hat die IG Metall mittlerweile auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt Rahmentarifverträge für die 35-Stunden-Woche durchgesetzt. In Thüringen sind mit Siemens Energy in Erfurt nun bereits 21 Betriebe auf dem Weg von 38 auf 35 Stunden.

Auch in Sachsen-Anhalt sind viele Betriebe in Verhandlungen. Bei Rolls Royce in Magdeburg ist die erste Stufe der Arbeitszeitabsenkung auf 37 Stunden bereits Anfang des Jahres erfolgt.

Jahrelang hatten die Arbeitgeber immer vehement die Angleichung der Arbeitszeit in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie blockiert.


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